Nur durch weitere Akteure in der Dekade erzielen wir die maximale Wirkung im Kampf gegen Krebs.Strategiekreismitglied Hagen Pfundner, Roche Pharma AG
Im Rahmen der Dekade gegen Krebs werden vier neue Standorte des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) aufgebaut.
Information & Austausch bei Events in der Dekaden-Corner
Bürgerinnen und Bürger, Forschende sowie Expertinnen und Experten aus der Versorgung äußerten ihre Fragen und Anliegen zu Krebs und Krebsforschung. Sie gestalten so die Dekade gegen Krebs mit.
Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Mitglied im Strategiekreis der Dekade hebt die Bedeutung der vier neuen Standorte des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) hervor.
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Deutsche Krebshilfe
Deutsche Krebshilfe und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
2. Internationaler Krebspräventionskongress im DKFZ
Die „2nd International DKFZ Conference on Cancer Prevention“ fand im September 2020 statt. Nationale und internationale ExpertInnen tauschten sich bei dem Meeting über zwei Tage zu Krebsprävention und Früherkennung aus.
Krebsprävention ist ein zentrales Handlungsfeld der Dekade gegen Krebs. Primärprävention und Früherkennung, die so genannte Sekundärprävention, könnten zusammengenommen die Krebssterblichkeit um bis zu 75 Prozent senken. Im Rahmen der Konferenz diskutierten die Experten, wie dieses enorme Potenzial besser ausgeschöpft werden kann und welchen Beitrag die Wissenschaft leisten kann. Neben der Primär- und Sekundärprävention spielt dabei auch die Tertiärprävention eine wichtige Rolle. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie die Wiederkehr einer Krebserkrankung verhindert und die negativen Folgen der Erkrankung gelindert werden können.
Die Veranstaltung wurde u.a. vom Nationalen Krebspräventionszentrum unterstützt, einer strategischen Initiative der beiden Dekaden-Partner Deutsches Krebsforschungszentrum und Deutsche Krebshilfe. Das Nationale Krebspräventionszentrum ist ebenfalls ein Beitrag zur Dekade gegen Krebs.
Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO)
Zusammenarbeit im Nationalen Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs
Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs ist der BNHO e.V. Teil eines großen Projektteams, um die Themenschwerpunkte Digitalisierung und wissensgenerierende Versorgung anzugehen. Mit Fördermitteln des Gemeinsamen Bundesausschusses wird im Projekt „Steuerung personalisierter Lungenkrebstherapie durch digitale Vernetzung von Behandlungspartnern und Patienten (Akronym: DigiNet)“ die Patientenversorgung verbessert. Hierzu hat sich ein Team bestehend aus ambulanten und stationären Versorgern, darunter die Comprehensive Cancer Center (CCC), der Berufsverband der niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO), die Deutsche Krebsgesellschaft, verschiedene Krankenkassen, klinische Krebsregister, Evaluationsinstitute sowie weitere Partner zusammengefunden. Das Ziel ist es, die intersektorale Zusammenarbeit zu stärken und Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Praxis und Versorgung zu etablieren. Auf diese Weise sollen bei der komplexen Erkrankung des Lungenkrebses neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Versorgung und umgekehrt, Erkenntnisse aus der Versorgung in die Wissenschaft, zurückgespiegelt werden.
Neue Initiativen des BNHO e.V.
Die Versorgung von Tumorkranken erfolgte in einem System von Spitzenmedizin, Krankenhäusern und niedergelassenen Hämatoonkologen. Diese Sektoren haben sich bisher ausgetauscht, eine strukturierte und an gemeinsamen Zielen ausgerichtete Zusammenarbeit gab es jedoch nicht. Die Dekade gegen Krebs hat die unterschiedlichen Bereiche enger miteinander vertraut gemacht und gemeinsame Ziele definiert. Die Arbeit im Strategiekreis und den Arbeitsgruppen der Dekade inspirierte die Mitglieder des BNHO, sensibilisierte für große Projekte und förderte die Bereitschaft zu deren Umsetzung. Erstmalig in der Geschichte des BNHO wird aber die Eigenverantwortung im Bereich der Versorgungsforschung herausgefordert, was zur Planung von Kooperationsmodellen im Bereich der Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms, aber auch zur Konzeption von Versorgungsforschungsprojekten in anderen Entitäten, z.B. in der Hämatologie, führt. Basierend auf den Erkenntnissen, die im engen Zusammenhang mit der Aktivität der Dekade stehen, hat der BNHO die Initiative „NeoWis“ (Netzwerk der hämatologischen und onkologischen Praxen zur wissensgenerierenden Versorgung) ins Leben gerufen.
Roche Pharma AG
Werkstattgespräch zum Engagement der Gesundheitswirtschaft in der Dekade gegen Krebs
Herr Pfundner, was war Ihr persönliches Highlight der bisherigen zwei Jahre Dekade gegen Krebs?
In meiner Rolle als Sprecher für “Wirtschaft” im Strategiekreis der Dekade veranstalteten wir in 2020 zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Werkstattgespräch zum Engagement der Wirtschaft in der Dekade. Es war mir ein Anliegen, die Rolle der Gesundheitswirtschaft in Deutschland darzulegen und gemeinsam mit den anderen Teilnehmern zu erarbeiten, wie die Wirtschaft die Umsetzung der Ziele der Dekade fördern kann. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Zu unserer Realität in Deutschland gehört, dass die Spitzenmedizin in der Routineversorgung immer noch zu selten bei den Patientinnen und Patienten ankommt. Hier kann die Industrie helfen, mit ihren digitalen, diagnostischen und therapeutischen Angeboten universitäre Spitzenzentren und onkologische Schwerpunktpraxen besser zu vernetzen und eine qualitativ hochwertige Tumordiagnostik und “personalisierte Medizin” flächendeckend zu etablieren - unabhängig davon, ob der Patient oder die Patientin in Stendal oder in München wohnt.
Hagen Pfundner, Vorstand Roche Pharma AG & Geschäftsführer Roche Deutschland Holding GmbH
Deutsche Krebshilfe und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Nationale Krebspräventionswoche
Im September 2019 haben die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum erstmals die Nationale Krebspräventionswoche ausgerufen. Ziel ist es, der Krebsprävention mehr Sichtbarkeit und öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Der Fokus der Präventionswoche liegt jedes Jahr auf einem anderen Lebensstilfaktor, der das Krebsrisiko beeinflusst. Im September 2020 drehte sich unter dem Motto „Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel“ alles um die Ernährung. Der Berliner Meisterkoch Thomas Kammeier entwickelte als Schirmherr fünf gesunde Rezepte – für eine Aktionswoche in Betriebsrestaurants und zum Nachkochen zu Hause.
Deutsche Krebsgesellschaft
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (MBWK)
Schleswig-holsteinischer Beratungskreis der NDK
Für eine gute Einbindung der zahlreichen Akteure vor Ort in die NDK haben wir einen schleswig-holsteinischen Beratungskreis der NDK gegründet. Bei der Auswahl der Mitglieder haben wir die Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt und somit Prävention, Diagnostik, Behandlung, Forschung, Pflege und Rehabilitation mit bedacht. Mitglieder kommen aus den wissenschaftlichen Bereichen Onkologie, Allgemeinmedizin, Zahnmedizin, Pflege, Physiotherapie, Systembiologie und Ernährungsmedizin. Darüber hinaus sind Pflege, Psychoonkologie, SH-Krebsgesellschaft, Patientenorganisationen, die Ärztekammer, die UKSH-Akademie und das Gesundheitsministerium vertreten.
Viele der Mitglieder kennen sich, aber diese Struktur und gemeinsame Gespräche im Wissenschaftsministerium machen die Zusammenarbeit in Projekten und die Kommunikation einfacher und zielorientierter.
Konkrete Ergebnisse sind schon jetzt eine nahezu komplette Einbindung der Krebspatienten bei der Therapie-Entscheidungsfindung, die Einbindung von Betroffenen bei der Entwicklung neuer Schwerpunkte sowie bei der Konzeption und Durchführung von Forschungsprojekten und die Gründung des Universitären Cancer Centrums Schleswig-Holstein (UCCSH).
Berufsverbande der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO)
Deutsche Krebsgesellschaft und Deutsches Krebsforschungszentrum
Krebsforschung und -versorgung besser verstehen – Journalistenworkshop der DKG und des DKFZ
Kaum eine Erkrankung ist so komplex wie Krebs. In den letzten Jahren gab es große Fortschritte in der Forschung und Versorgung krebskranker Menschen. Doch Studienergebnisse und neue Therapien sind für die breite Öffentlichkeit oftmals schwer verständlich und nicht einfach einzuordnen. Eine ausgewogene Berichterstattung in den Medien kann viel dazu beitragen, in der Öffentlichkeit mehr Verständnis für Forschungs- und Versorgungsthemen zu schaffen.
Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs haben das Deutsche Krebsforschungsinstitut (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) deshalb gemeinsam den Journalistenworkshop „Mehr Wissen scha(f)ft Vertrauen“ initiiert. An der Fortbildungsreihe, die vom 28. bis 30. Januar 2020 in Kooperation mit dem Deutschen Journalistenverband durchgeführt wurde, nahmen etwa 20 Medienvertreter zu diesen Themen teil:
- Entwicklung von Krebsmedikamenten
- Klinische Studien einordnen und verstehen
- Interessenkonflikte in der Medizin
- Risikokommunikation im Gesundheitswesen
- Datenjournalismus
Als Referentinnen und Referenten konnten namhafte Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich gewonnen werden. Die Teilnehmenden hatten im Anschluss die Möglichkeit, ihre Fragen gemeinsam mit den Referentinnen und Referenten zu diskutieren.
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO)
Deutsche Krebsgesellschaft
Die Nationale Dekade gegen Krebs auf dem Deutschen Krebskongress 2020
Der Deutsche Krebskongress findet alle zwei Jahre in Berlin statt und wird gemeinsam von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe veranstaltet. Im Jahr 2020 stand er unter dem Motto „informativ, innovativ, integrativ – optimale Versorgung für alle“. Zum Kongressauftakt am 19. Februar diskutierten Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Selbsthilfe in einer eigenen Sitzung mit anschließender Paneldiskussion über die Zielsetzung der „Nationale Dekade gehen Krebs“. Referent*innen waren u.a. der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, und Maria Becker aus dem Bundesgesundheitsministerium.
Deutlich wurde, dass der Wissenstransfer von der Versorgung in die Forschung noch optimiert werden kann. Vor allem strukturelle Defizite zwischen den Sektoren, aber auch den verschiedenen Fachdisziplinen, gilt es zu überwinden. Darüber hinaus sei eine stärkere Patientenbeteiligung in der Forschung, aber auch in der Versorgung nötig, so Jan Geisler, Patientenvertreter im Strategiekreis der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Denn die Sicht der Patienten decke sich nicht immer mit der der Behandelnden. Die „Dekade gegen Krebs“ biete eine gute Chance, den Herausforderungen in der Forschung und Versorgung von Krebspatient*innen adäquat zu begegnen.
Cluster für Individualisierte Immunintervention (Ci3)
Austausch zwischen Betroffenen und Forschenden
Der Cluster für Individualisierte Immunintervention (Ci3) ist eng in die onkologische Forschungsgemeinschaft in Mainz eingebunden. Eines der Ziele der Nationalen Dekade gegen Krebs ist die Stärkung der Patientenbeteiligung. Dieses Ziel nahm der Ci3 zum Anlass, gemeinsam mit der Stadt Mainz am 10. April 2019 ein Symposium für Patienten und Angehörige durchzuführen. Mit dem Symposium sollte der Forschungsstandort Mainz sichtbar gemacht werden. Darüber hinaus war das Ziel der Veranstaltung, die Fortschritte in der Krebsbehandlung und die Wirkungsweise der Immuntherapie zu erläutern sowie aufzuklären, wie neueste Forschungsergebnisse in die Entwicklung neuer Krebstherapien und somit in die Versorgung der Betroffenen einfließen. Das gut besuchte Symposium war ein niederschwelliges Angebot für die Teilnehmer und die Vertreter der Forschungseinrichtungen, in direkten Austausch miteinander zu kommen.