Navigation und Service

Was essen bei Krebs?

Was essen bei Krebs? Eine Frage, die sich viele Betroffene stellen, welche aber nicht so einfach zu beantworten ist. Denn: Ernährung bei Krebs ist so individuell wie die Krankheit selbst. Tipps erhalten Betroffene auf der Plattform was-essen-bei-krebs.de.

Ernährung bei Krebs – so individuell wie die Erkrankung selbst

Was essen bei Krebs? Diese Frage beschäftigt viele Patientinnen und Patienten nahezu täglich. Eine ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Faktor, um den Körper mit ausreichend Energie und Nährstoffen für die Behandlung zu versorgen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Außerdem kann eine gute Ernährung dabei helfen, Nebenwirkungen zu vermindern und das Immunsystem zu stärken. Jedoch ist die Gewichtssituation und somit auch die geeignete Ernährung von Patientin zu Patient unterschiedlich: Während die eine an einem ungewollten Gewichtsverlust leidet, nimmt der andere zu sehr zu und eine Dritte kann möglicherweise ein stabiles Gewicht beschwerdefrei halten. Einfluss auf das Gewicht haben neben der Tumorart und dem Krankheitsstadium auch das Lebensalter, das Bestehen von Begleiterkrankungen (z.B. Diabetes) und der Allgemeinzustand der oder des Betroffenen. Eine einheitliche Empfehlung zur Ernährung bei Krebs ist deshalb nicht möglich.

Dennoch sind die Patientinnen und Patienten nicht auf sich allein gestellt. Unterstützung erhalten sie beispielsweise auf der digitalen Ernährungsplattform Eat what you need – Was essen bei Krebs? – einem Unterstützer der Nationalen Dekade gegen Krebs.

„Eat what you need – Was essen bei Krebs?“

Team von Eat What You Need e.V. Team von Eat What You Need e.V.
Das Team von was-essen-bei-krebs.de von links: Barbara Scheerer (CCC LMU), Sandra Neubauer (Eat What You Need e.V.), Dr. rer. biol. hum. Nicole Erickson (CCC LMU), Anne Blumers (Eat What You Need e.V.), Carina Eckhardt (CCC LMU) © Eat What You Need e.V. – Was essen bei Krebs?

Nachdem einer ihrer Angehörigen an Krebs gestorben war, hatte Anne Blumers den Wunsch, die Erfahrungen, die sie während der Krebserkrankung ihres besten Freundes gesammelt hat, mit ihrem beruflichen Know-how als Online- und Kommunikationsexpertin zu kombinieren und ein evidenzbasiertes Informationsangebot zum Thema Ernährung bei Krebs zu schaffen. Deshalb gründete sie im Jahr 2017 den Verein Eat What You Need e.V. – Allianz für bedarfsgerechte Ernährung und rief die Ernährungsplattform was-essen-bei-krebs.de ins Leben.

Mit Sandra Neubauer fand Anne Blumers eine Partnerin, die nicht nur ihre Vision teilte, sondern auch jahrelange Expertise in der Aufbereitung von Wissen mitbrachte. Fachlich unterstützt werden die beiden außerdem von Dr. Nicole Erickson, Carina Eckhardt und Barbara Scheerer des CCC München LMU Klinikum.

Ziel der Ernährungsplattform was-essen-bei-krebs.de ist es, mit einer fachlich fundierten, einfach verständlichen und praxisnahen Ernährungsberatung Krebspatientinnen und -patienten mit Informationen zu versorgen, um während der Erkrankung körperlich und mental so fit wie möglich zu bleiben. Durch kontinuierliche Prüfung auf Evidenz, Notwendigkeit, Umsetzbarkeit, Anwendbarkeit und Verständlichkeit der Inhalte wird die Plattform ständig verbessert und aktuell gehalten. Betroffene finden neben Informationen zur Ernährung bei Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust auch Wissenswertes über Ursachen für verschiedene Nebenwirkungen der Krebserkrankung wie Appetitlosigkeit, Geschmacksveränderungen oder Kau- und Schluckbeschwerden sowie entsprechende Ernährungstipps. Daneben bietet die Plattform Checklisten zur Gewichtskontrolle sowie Rezeptideen je nach aktueller Ernährungs- bzw. Gewichtssituation.

Kontakt

Jede und jeder kann was-essen-bei-krebs.de durch eine Spende finanziell unterstützen. Wer gerne mehr über die Plattform erfahren möchte, kann sich auf www.was-essen-bei-krebs.de informieren, den Newsletter abonnieren oder eine E-Mail an den Verein schreiben. Außerdem ist Eat What You Need e.V. – Was essen bei Krebs auf Facebook vertreten.

Drei Fragen an Anne Blumers, Mitgründerin der Ernährungsplattform was-essen-bei-krebs.de

1. Welche Chancen sieht Eat What You Need e.V. in der Nationalen Dekade gegen Krebs (NDK)?

Es gibt viele Themen, für die das Bewusstsein in der Gesellschaft geschärft werden muss. Das gilt sowohl für die Krebsprävention, vor allem aber auch für die Ernährung während einer Krebserkrankung. Hier kursieren viele Missverständnisse und Fehlinformationen. Leider wird dieses Thema auch Patientinnen und Patienten gegenüber oft missverständlich kommuniziert. Wir hoffen auf generelle Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung, würden aber auch gerne unsere Erfahrungen und unser Know-how einfließen lassen, um die Kommunikation gerade im Bereich Ernährung zu verbessern.

Mehr Forschung, gerade auch im Bereich Ernährung bei Krebs ist wichtig. Wir sind jetzt schon Teil einiger Studien und wollen zukünftig noch aktiver unterstützen. Unser Vorteil ist vor allem auch, dass wir die Studienergebnisse unmittelbar in die Praxis unserer Ernährungsempfehlungen, Beratungen und Kurse übertragen.

2. Was hat den Verein vom Mitmachen bei der NDK überzeugt?

Schon die ersten drei Sätze im Bereich „Über uns“ auf der Webseite der NDK haben uns überzeugt, ein Teil der Dekade sein zu wollen. Diese entsprechen absolut unseren Grundsätzen. Als evidenzbasiertes Angebot sind wir natürlich auch an der Forschung interessiert. Wir haben allerdings manchmal den Eindruck, dass die Forschung nicht immer die Patientinnen und Patienten im Fokus hat. Auch in der Forschung sollte öfter gefragt werden, was das konkrete Ergebnis oder Ziel für die Betroffenen sein soll. Deshalb ist das Ziel, Patientinnen und Patienten und Patientenverbände einzubinden, ein sehr guter Weg, den wir bei unserem Projekt seit Jahren gehen.

3. Vor welchen Herausforderungen steht die Krebsforschung aus Sicht des Vereins?

Aus Sicht der Wissenschaftskommunikation müssen wir lernen, die Ergebnisse der Forschung besser zu kommunizieren. Wir stehen vor der Herausforderung, dass in den sozialen Medien und auch generell in den Medien nicht zwischen guter und schlechter Wissenschaft unterschieden wird. Der Laie glaubt, was ihm logisch erscheint. Die gute Wissenschaft kommuniziert oft zu ungenau und unkonkret bzw. ordnet Zusammenhänge nicht verständlich ein. Im Ergebnis treffen wir heute oft auf ein Misstrauen gegenüber Forschung und guter Wissenschaft. Die Forschung rund um das Thema Ernährung bei Krebs ist ein gutes Beispiel. Ergebnisse von Studien werden häufig ungenügend erklärt und Patientinnen und Patienten einfach mit den Ergebnissen konfrontiert, ohne diese zu erklären oder sie einzuordnen. Hier müssen wir besser werden!

Anne Blumers über die Bedeutung der Nationalen Dekade gegen Krebs für Eat What You Need e.V. - Was essen bei Krebs?

„Wir hoffen durch die Nationale Dekade gegen Krebs vor allem auf einen Schub, was den interdisziplinären Austausch angeht. Wir haben im Kleinen gemerkt, wie fruchtbar der Austausch in unserem interdisziplinären Team für alle Seiten ist und hoffen, dass das auch auf höherer Ebene vermehrt stattfinden wird.“

Porträtfoto Anne Blumers

Partner und Unterstützer