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Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF)

Sexualität, Pubertät und Krebs – bei vielen Kindern und Jugendlichen ist die Unsicherheit rund um diese Themen groß. Mit wissenschaftlich fundierten Aufklärungsangeboten unterstützt die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) die Gesundheitsbildung in den Schulen.

Sexualität, Pubertät und Krebs – bei vielen Kindern und Jugendlichen ist die Unsicherheit rund um diese Themen groß. Mit wissenschaftlich fundierten Aufklärungsangeboten unterstützt die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) die Gesundheitsbildung in den Schulen.

Auf dem Schulhof machen Gerüchte über sexuell übertragbare Krankheiten die Runde; in Chats wird diskutiert, welche Verhütungsmethode am sichersten ist; und viele Schülerinnen und Schüler sind im privaten Umfeld schon einmal mit dem Thema Krebs in Berührung gekommen. Genau hier setzt die Arbeit der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) an: Die ehrenamtlich engagierten Ärztinnen und Ärzte bringen Gesundheitsbildung ins Klassenzimmer. Damit sensibilisieren sie Kinder und Jugendliche für Gesundheitsthemen rund um Sexualität und Fortpflanzung sowie zur Prävention von Krankheiten wie Krebs.

Gesundheitsbildung seit über 70 Jahren

Was Ende der 1940er-Jahre als „Aufklärungsstunde“ zweier Ärztinnen für Berufsschülerinnen, Fabrik- und Bergarbeiterinnen begann, hat sich mittlerweile zu einem themenübergreifenden Netzwerk aus über 100 ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzten entwickelt. Jedes Jahr halten sie bis zu 6.000 Veranstaltungen und erreichen damit etwa 80.000 Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland.

Die ÄGGF sucht kontinuierlich nach Unterstützung – sowohl durch weitere aktive Ärztinnen und Ärzte als auch durch Projektförderer und Spenden. Wer Mitglied des Vereins werden möchte, kann eine E-Mail an aeggf@aeggf.de schreiben (am besten mit Lebenslauf und einigen Sätzen zur eigenen Motivation).

Ziel ihrer Arbeit ist es, Schülerinnen und Schüler nachhaltig aufzuklären und ihnen die Bedeutung einer gesundheitsbewussten Lebensweise aufzuzeigen. Dazu gehört auch, ihnen schon in jungen Jahren Wissen über Krebsprävention zu vermitteln – beispielsweise zur HPV-Impfung oder zu den Vorteilen eines gesunden Lebensstils. So wollen die Ärztinnen und Ärzte junge Menschen dazu motivieren, einen selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen zu pflegen.

„Informieren – motivieren – Kompetenzen stärken“

Gesundheit sei in Deutschland „immer auch stark bildungsabhängig“, sagt Dr. Heike Kramer, Vorstandsvorsitzende des Vereins. Daher versuche der Verein, möglichst viele Schülerinnen und Schüler mit geringeren Bildungschancen und/oder Migrationsgeschichte zu erreichen. Die Angebote der ÄGGF sind dabei politisch und kirchlich unabhängig sowie frei von wirtschaftlichen Interessen. „Wir wollen allen die gleichen Chancen bieten, gesund zu sein und gesund zu bleiben – unabhängig von Geschlecht, Sprache, Hautfarbe, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung und nationaler oder sozialer Herkunft“, erklärt Heike Kramer.

Logo Website DOCtorial.de Logo Website DOCtorial.de
Auf der Website www.DOCtorial.de finden Kinder und Jugendliche Antworten auf viele Fragen rund um Liebe, Sex und Gesundheit. © Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V.

Die Kinder und Jugendlichen hätten hohes Vertrauen in ärztliches Fachwissen. Außerdem gelte in den selbstverständlich die ärztliche Schweigepflicht. Dies mache die schulischen Informationsstunden zum idealen Ort, um Gesundheitswissen zu vermitteln und die Handlungskompetenz der Heranwachsenden zu stärken. Mit Erfolg: Evaluationen zeigen, dass sich die Schülerinnen und Schüler durch die Angebote der ÄGGF wesentlich in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt fühlen. 

Krebs ist kein Tabuthema

Eines ist den Mitgliedern des Vereins besonders wichtig: Sie möchten mit ihren Aufklärungsangeboten mögliche Ängste und Fehlinformationen rund um das Thema Krebs abbauen. Gleichzeitig wollen sie vermitteln, wie jede und jeder durch die persönliche Lebensweise und medizinische Vorsorgeangebote das eigene Erkrankungsrisiko beeinflussen kann. Und auch für Eltern, Lehrkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Gesundheits- oder sozialen Bereich gibt es Fortbildungs- und Schulungsangebote.

Weitere Informationen

Wer mehr über die ÄGGF erfahren möchte, kann sich auf ihrer Website informieren oder den Imageflyer herunterladen. Die Aufklärungsvideos und viele weitere spannende Themen gibt es auf DOCtorial.de und dem YouTube-Kanal.

„Viele Menschen können für Gesundheitsthemen erreicht werden, wenn diese für sie passend zubereitet und verpackt sind“

Dr. Heike Kramer, Vorstandsvorsitzende der Ärztlichen Gesellschaft für Gesundheitsförderung (ÄGGF) über Gesundheitsbildung in der Schule und Erfolge der Krebsforschung.

1. Wie vermittelt man Wissen zur Krebsprävention am besten an junge Menschen?

So anschaulich und lebensnah wie möglich! Im Teenageralter ist die Wissbegierde zu Pubertät, Liebe und Sexualität enorm groß. Beim Thema Sexualität liegt neben der Frage der Verhütung die mögliche Übertragung von Krankheiten nahe. So lässt sich auch das Thema HPV- und Hepatitis-B-Impfung anschließen. Kommt der Wunsch, später Kinder haben zu wollen, zur Sprache, wird zum Beispiel auf den Einfluss von Rauchen und Alkohol eingegangen. Diese und weitere Themen können immer mit krebspräventiven oder Früherkennungsbotschaften verknüpft werden. Die Ärztinnen und Ärzte geben hierbei den Gesprächsanstoß und zeigen einfühlsam, dass auch schambesetzte Themen besprochen werden können – natürlich unter Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht.

2. Welche Bedeutung hat die Krebsforschung aus Ihrer Sicht?

Forschung stellt sicherlich die Grundlage dar, um Krebs immer besser verstehen, vermeiden und heilen zu können – und ist gerade auch für Präventionsstrategien von großer Bedeutung. Dass inzwischen mit der HPV-Impfung eine Möglichkeit zur Verfügung steht, um vor Krebsvorstufen und bestimmte Krebserkrankungen zu schützen, die sich im Laufe der nächsten Jahre oder Jahrzehnte entwickeln würden, ist ein Meilenstein in der Krebsforschung. Auch die „neueren“ Forschungsansätze auf immunologischer Basis sind vielversprechend. Wir wünschen uns sehr, dass Forschungsziele intensiv weiterverfolgt werden, da die Krebsfolgen neben der menschlich-sozialen Seite auch volkswirtschaftlich von großer Bedeutung sind, zum Beispiel im Hinblick auf Familienleben, Erwerbstätigkeit und aktive Teilnahme in der Gesellschaft.

3. Was lernen Sie persönlich aus Ihrer Arbeit bei der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung?

Auf der einen Seite, wie ungleich Bildungs- und Gesundheitschancen in Deutschland verteilt sind; und auf der anderen Seite, wie gut man gerade junge Menschen und deren Eltern erreichen kann, wenn Gesundheitsthemen passend „zubereitet und verpackt“ sind. Schule ist wegen der generellen Schulpflicht der ideale Ort zur Gesundheitsbildung, aber es mangelt an finanziellen, zeitlichen und personellen Ressourcen. Hier braucht es externe Expertinnen und Experten, die in die Schule eingeladen werden. Auch meine eigene Perspektive hat sich während meiner nun 32-jährigen Tätigkeit für die ÄGGF geweitet und ich habe vieles von den jungen Menschen lernen dürfen. Gleichzeitig habe ich in vielen Initiativen vieles bewegen und anstoßen können. Es bleibt aber immer noch viel zu tun!

Dr. Heike Kramer möchte alle Krebs-Betroffenen und ihre Angehörigen ermutigen:

„Nicht den Mut verlieren! Durch fortwährende Forschung verbessern sich die Vermeidungs- und/oder Heilungschancen vieler Krebserkrankungen kontinuierlich.“

Porträtfoto Dr. Heike Kramer

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