Arbeitsgruppe "Große ungelöste Fragen der Krebsforschung"
Die Arbeitsgruppe definiert die wichtigsten Fragen der Krebsforschung und entwickelt einen Fahrplan für deren Bearbeitung.
Vorsitzende/Themenpaten:
- Prof. Michael Hallek (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie)
- Prof. Michael Baumann (Deutsches Krebsforschungszentrum)
Weitere Mitglieder sind:
- Prof. Dr. Dr. Michael von Bergwelt, Ludwig-Maximilians-Universität München
- Dr. Andreas Chlistalla, Roche Pharma AG
- Prof. Dr. Angelika Eggert, Charité - Universitätsmedizin Berlin
- Prof. Dr. Rainer Engers, Deutsche Krebsgesellschaft, Berlin
- Prof. Dr. Florian Greten, Georg-Speyer-Haus, Frankfurt
- Dr. Antonius Helou, Bundesministerium für Gesundheit
- Dr. Stefanie Houwaart, BRCA-Netzwerk Bonn
- Prof. Dr. Monika Klinkhammer-Schalke, Universität Regensburg
- Prof. Dr. Wolfgang Knauf, Berufsverband der Niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Deutschland e.V.
- Prof. Dr. Brigitte Schlegelberger, Medizinische Hochschule Hannover
- Prof. Dr. Dr. Daniel Stange, Universitätsklinikum Dresden
Aufgabe:
Die AG „Große ungelöste Fragen der Krebsforschung“ hat den Themenkomplex "Tumor-Heterogenität, klonale Evolution und Therapie-Resistenz" als drängendsten Forschungsbedarf eingestuft.
Wie ist es möglich, dass ein Tumor nach der Erstbehandlung schrumpft - und dann plötzlich wieder anfängt zu wachsen?
Die Entwicklung einer Therapieresistenz stellt nach wie vor eines der größten Hemmnisse der modernen Krebsmedizin und gleichzeitig eine große wissenschaftliche Herausforderung der onkologischen Forschung dar.
Ein Tumor setzt sich aus verschiedenen Zellbereichen (Tumorzell-Klonen) mit jeweils unterschiedlich gearteten Krebszellen zusammen; man spricht von Tumor-Heterogenität. Die Zellklone sind extrem wandlungsfähig und durchlaufen komplexe Veränderungsprozesse. Ein Tumor kann also an unterschiedlichen Positionen unterschiedliche Merkmale aufweisen. Auch Metastasen, vom Tumor abgespaltenes und im Körper gewandertes Gewebe, unterscheiden sich sowohl vom Primärtumor als auch untereinander stark. Was den einen Klon hemmt, kann für einen anderen von Vorteil sein. So kann es sein, dass - auch wenn unter der Therapie die Anzahl der Krebszellen reduziert werden kann - sich gleichzeitig resistente Varianten bilden. Dann kommt es bei zunächst gutem Ansprechen auf die Erstbehandlung im weiteren Verlauf zu einer Therapieresistenz und damit zum Rückfall.
Im Rahmen der BMBF-Richtlinie zur Förderung von Verbundforschung zu Tumorheterogenität, klonaler Tumor-Evolution und Therapieresistenz haben zwei Verbünde ihre Arbeit aufgenommen. Diese sind HEROES-AYA und SATURN3.
Das BMBF ruft zu einer „Grand Challenge“ auf und stellt bis zu 18 Mio. Euro bereit. Gefördert werden Forschungsverbünde mit besonders innovativen Ansätzen für große ungelöste Fragen der Krebsmedizin. Drei Themenbereiche (Immunonkologie, Tumorumgebung, Metastasierung) stehen zur Wahl, bis zu zwei international konkurrenzfähige Forschungsverbünde können gefördert werden.