Unterstützer der NDK: Auftakt
Die Nationale Dekade gegen Krebs bündelt die relevanten Akteure Deutschlands gegen den Krebs. Verbände, Firmen und Selbsthilfeorganisationen sind zur Unterstützung aufgerufen. Ein erstes Treffen zeigt das große Potential und konkrete Synergien.
Die Bereitschaft, sich der Dekade gegen Krebs anzuschließen, ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen groß. Bislang gibt es 40 offizielle Unterstützer der Dekade, kontinuierlich gehen weitere Anträge ein. Die bereits offiziell Ernannten trafen erstmals am 20. Mai 2021 virtuell zusammen. Die Auftaktveranstaltung zur Begrüßung und Vernetzung der Dekaden-Unterstützer brachte rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Institutionen, Organisationen, Verbänden, Vereinen, Stiftungen sowie der forschenden Industrie zusammen.
WARUM BRAUCHT DIE DEKADE GEGEN KREBS UNTERSTÜTZER?
Die hochgesteckten Ziele der Nationalen Dekade gegen Krebs sind nur unter Mitwirkung aller gesellschaftlichen Kräfte zu erreichen. Jeder Beitrag und jeder einzelne Multiplikator ist dabei wichtig. Die Laufzeit von 10 Jahren ermöglicht Zusammenarbeit und langfristige Vorhaben über Legislaturperioden hinweg.
Der große Benefit aller Beteiligen ist, dass in der Nationalen Krebs-Dekade alle Akteure auf Augenhöhe in den Austausch treten können; auch die, die bisher kaum direkten Kontakt miteinander hatten. Jede und jeder soll seine Stärken einbringen, um vereint mehr zu erreichen. Diese neue Herangehensweise soll der Krebsforschung in Deutschland einen Zusatzschub geben, zum Wohle aller Betroffenen sowie der Bürgerinnen und Bürger.
Fokus auf Prävention, Partizipation und Vernetzung
Jede und jeder der Teilnehmer hatte die Möglichkeit, in jeweils zwei moderierten Online-Sessions Handlungsfelder der Dekade zu diskutieren, eigene Anliegen und Beiträge vorzustellen sowie Fragen zu stellen. Carsten Frederik Buchert, Marketing-Leiter des Dekaden-Partners Felix Burda Stiftung, und Jan Geißler, Geschäftsführer des Partners Patvocates, moderierten den regen Austausch in sehr offener und konstruktiver Atmosphäre.
Die sehr unterschiedlichen Hintergründe der Teilnehmenden spiegeln die Facetten der verschiedenen Bedürfnisse einzelner gesellschaftlicher Gruppen wider. So brachten Ärztinnen und Ärzte in der Session Prävention die Sicht der wissenschaftlichen Fachgesellschaften ein; die Chirurgen wünschen sich zum Beispiel eine noch engere Vernetzung. Ein Vertreter der Pathologinnen und Pathologen betonte die Qualitätssicherung, u.a. durch organisierte Weiterbildungen und Ringversuche . Eine Onkologin aus der AG Supportive Maßnahmen in der Onkologie (AGSMO) der Deutschen Krebsgesellschaft machte auf die Notwendigkeit aufmerksam, den Fokus nicht nur auf den Benefit von Therapien zu richten. Das Ziel ihrer Arbeitsgemeinschaft sei eine genauere Betrachtung der Risiken und Implementierung einer patientenzentrierten Versorgung in den klinischen Alltag.
Einige Vertreterinnen und Vertreter von forschenden Industrieunternehmen sprachen sich für ein Voranbringen der Präzisionsonkologie aus; sie thematisierten zudem die Prävention und ihre noch nicht ausreichend genutzten Möglichkeiten, u.a. die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Vernetzung untereinander wurde übereinstimmend als wichtiges Ziel der Unterstützerschaft genannt.
Auch die teilnehmenden Selbsthilfeorganisationen bekundeten großes Interesse an Vernetzung. Es zeigte sich, dass bei einzelnen Gruppen beispielsweise bereits Apps existieren, die kostenlos und werbefrei, aber zu wenig bekannt sind. Auch Prävention war für die Selbsthilfe ein wichtiges Thema. Es besteht großes Interesse nach einem weiteren Treffen mit allen Interessierten, in denn Best Practices der einzelnen Organisationen geteilt werden könnten.
Beim Brainstorming zu den Wünschen und Zielen der Teilnehmenden zur besseren Betroffenen-Beteiligung in Prävention, Forschung und Versorgung lag das Augenmerk darauf, wie dies gemeinsam erreicht werden kann. Die Vorschläge waren vielfältig; sie reichten vom Einbezug von (Inter-)Nationalen Daten, über mehr Forschung zu psychoonkologischen Themen, bis hin zur Stärkung der Patientenbeteiligung durch die Möglichkeit von digitalen Weiterbildungsformaten.
Jan Geissler war begeistert vom Engagement und den vielen Ideen: „Die Dekade gegen Krebs ist in Deutschland ein wichtiger Schritt, weil alle Akteure auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Diese Art der Patienteneinbindung ist tatsächlich ein Kulturwandel, den wir in der Gesundheitswirtschaft angehen müssen.“
Das erste Treffen der Unterstützer der Dekade gegen Krebs zeigte die vielfältigen Potentiale und Ideen, die in einzelnen Bereichen schlummern und durch die NDK geweckt werden können. Durch Identifizierung und Vernetzung können sie zum Nutzen Aller eingesetzt werden – getreu der Unterstützer-Maxime „Gemeinsam mehr erreichen“.
Frau Benninghoff, Leiterin der Projektgruppe Nationale Dekade gegen Krebs beim BMBF, bekräftigte zum Abschluss: „Es kamen in diesem allerersten Schritt gute Gespräche, ein anregender Austausch zustande. Uns freut besonders, wenn jemand sagt, wir können Best Practices austauschen. Diese Möglichkeiten sollte die Veranstaltung bieten und so soll es auch weitergehen mit der Dekade. Dass wir alle gemeinsam die Ziele der Dekade weiter vorantreiben und die Forschung und Versorgung verbessern - für die Patientinnen und Patienten in diesem Lande.“