Mit Forschung gegen Darmkrebs
Mit einer neuen Förderung im Rahmen der Dekade gegen Krebs unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) interdisziplinäre Verbünde zur Erforschung der Darmkrebspräventionsmöglichkeiten bei jüngeren und künftigen Generationen.
Der Kampf gegen Krebs beginnt mit der Prävention. Denn der beste aller Wege ist, Krebs gar nicht erst entstehen zu lassen. Allein durch Verhaltensänderungen ließen sich bis zu 40 Prozent der Neuerkrankungen verhindern. Mit gutem Recht ist die Prävention deshalb einer der zentralen Schwerpunkte in der Nationalen Dekade gegen Krebs.
Die Arbeitsgruppe Prävention hat im ersten Jahr der Dekade Handlungsempfehlungen für die wichtigsten Aspekte der Krebsprävention erarbeitet und unterbreitet darin konkrete Vorschläge für Forschungsaktivitäten, die prioritär angegangen werden sollten. Ein Thema, bei dem die AG Krebsprävention hohen Forschungsbedarf und gleichzeitig vielversprechende Forschungsansätze sieht, ist das Phänomen der immer häufiger auftretenden Krebserkrankungen bei jüngeren Menschen. Um dem zu begegnen, hat das BMBF eine Forschungsinitiative zur Krebsprävention in jüngeren und künftigen Generationen aufgesetzt – exemplarisch für die Tumorentität Darmkrebs.
Dabei sollen sowohl Aspekte der ursachenbezogenen Grundlagenforschung als auch Möglichkeiten für Gesundheitsförderung, Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention untersucht werden.
Mit der Richtlinie zur Förderung von Forschungsverbünden zur Prävention von Darmkrebs in jüngeren und künftigen Generationen greift nun das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Vorarbeit der Expertinnen und Experten der AG Prävention explizit auf und fördert im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs interdisziplinäre Verbünde zu folgenden Themenbereichen:
• Ursächliche Forschung zu den molekularbiologischen, lebenswelt- und verhaltensbezogenen Hintergründen der ansteigenden Häufigkeit von Darmkrebs bei jüngeren Menschen;
• Entwicklung und Testung geeigneter Vorgehensweisen in der Sekundärprävention von Darmkrebs, insbesondere risikoadaptierte Früherkennungs-Verfahren, einschließlich Konzepte der Kommunikation für „Junge Erwachsene“, Ärztinnen und Ärzte und weitere relevante Akteure im Bereich der Gesundheitsvorsorge;
• Forschung zur Tertiärprävention von Darmkrebs, z. B. zu prognostisch relevanten Faktoren bei jüngeren Patientinnen und Patienten, zur Bedeutung der Erkrankung im jüngeren Alter, für Rehabilitation und Berufsbiographien oder zur langfristigen Lebensqualität nach einer Erkrankung in jüngerem Alter.
Die Arbeit in jedem Verbund muss auf jeweils gemeinsam festgelegte Ziele, Fragestellungen und einen gemeinsamen Forschungsgegenstand fokussieren. In den Verbünden können sich Arbeitsgruppen aus universitären, außeruniversitären und ggf. industriellen Forschungseinrichtungen auf regionaler oder überregionaler Ebene zusammenschließen. Die Forschung in den einzelnen Verbünden soll interdisziplinär ausgerichtet sein.
Für die Vorhaben können neue Daten erhoben und neue Biomaterialien gewonnen werden. Wo immer möglich, ist jedoch die gezielte Nutzung etablierter Strukturen sowie existierender Datensätze, Patientenregister, Kohorten und Materialsammlungen für die Bearbeitung der Forschungsfragen vorzusehen.
Die Verbünde können in der Regel für einen Zeitraum von bis zu insgesamt acht Jahren gefördert werden. Zunächst wird die Förderung jedoch auf in der Regel vier Jahre befristet. Nach ca. dreieinhalb Jahren werden die Verbünde einer Zwischenevaluation unterzogen. Danach wird über eine mögliche Weiterförderung entschieden.
In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger bis spätestens 20. Januar 2021 zunächst Projektskizzen für Verbünde in elektronischer Form vorzulegen. Die Einreichung erfolgt elektronisch über das Internet-Portal „easy-Online“. Die Anleitung zur Einreichung der Projektskizze ist im Portal zu finden.