Krebsrisiko senken: Kleine Schritte, große Wirkung
Etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen sind durch eine gesunde Lebensweise vermeidbar. Schon kleine Veränderungen im Alltag helfen.
„Kleine Schritte – große Wirkung“ – unter diesem Motto macht die Nationale Dekade gegen Krebs am Weltkrebstag auf das große Potenzial Krebsprävention aufmerksam.
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Wir zeigen mit unseren Tipps: Prävention muss nicht kompliziert sein – mit einfachen Verhaltenswechseln lässt sich das persönliche Krebsrisiko deutlich senken. Denn schon kleine Alltagsveränderungen machen den Unterschied.
Krebsprävention: Die wichtigsten Fakten
Forschende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) um Prof. Ute Mons und Prof. Herrmann Brenner haben für 2018 ermittelt, wie viele Krebsneuerkrankungen infolge bestimmter Risikofaktoren auftraten. Sie identifizierten sieben Lebensstil-Faktoren, die zusammengenommen für rund 40 Prozent der Krebsneuerkrankungen in diesem Jahr verantwortlich waren.
So erhöhen die einzelnen Faktoren das Krebsrisiko:
Rauchen 19,4 %
Tabakkonsum erhöht das Krebsrisiko um etwa 20 Prozent und verursacht mindestens 12 verschiedene Krebsarten. Rauchen ist die Hauptursache für Lungenkrebs und birgt zudem erhebliche Gesundheitsrisiken für Herz, Gefäße und Atemwege. Aufhören lohnt sich: Zehn Jahre nach einem Rauchstopp ist das Risiko für Lungenkrebs nur noch halb so hoch.
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Ernährung 7,8 %
Ungesunde Ernährung erhöht das Krebsrisiko um etwa 8 Prozent. Ein hoher Konsum von rotem Fleisch, Wurst und Salz sowie eine geringe Zufuhr von Ballaststoffen, Obst und Gemüse gelten als ungesund. Wer hingegen viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte isst, kann das Risiko entsprechend reduzieren.
Gewicht 6,9 %
Übergewicht (BMI ab 25) und Adipositas (BMI ab 30) erhöhen das Krebsrisiko um etwa sieben Prozent. Neue Studien zeigen, dass Übergewicht das Risiko für Darmkrebs sogar um mehr als 23 Prozent erhöht und möglicherweise auch andere Krebsarten stärker beeinflusst als bisher angenommen.
Bewegung 6,1 %
Körperliche Inaktivität erhöht das Krebsrisiko um circa sechs Prozent. Wer dem gegenwirken will, sollte sich mindestens 30 Minuten täglich bewegen. Wissenschaftlich belegt ist, dass sich dadurch insbesondere das Risiko für Brustkrebs nach den Wechseljahren und Darmkrebs um 20 bis 30 Prozent reduzieren lässt.
Infektionen 4 %
Verschiedene Krankheitserreger wie das Humane Papillomvirus (HPV), die Hepatitis-Viren B und C, das Magenbakterium Heliobacter, das AIDS-Virus und das Herpesvirus-8 können Krebs verursachen. Impfungen gegen HPV und Hepatitis verhindern die krebserzeugenden Infektionen.
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Alkohol 2,2 %
Hoher Alkoholkonsum ist für etwas mehr als zwei Prozent der Krebserkrankungen verantwortlich. Ein Zusammenhang mit mindestens sieben Krebsarten gilt als gesichert. Die meisten alkoholbedingten Krebserkrankungen sind die Folge eines Alkoholkonsums von 30 bis 50 Gramm am Tag (Männer) bzw. 10 bis 30 Gramm täglich (Frauen).
Als „risikoarm“ gilt für gesunde Menschen pro Woche ein Konsum von weniger als 27 Gramm reinem Alkohol. Das entspricht in etwa ein bis zwei kleinen Flaschen Bier (660 ml) oder ein bis zwei kleinen Gläsern Wein (280 ml).
Dennoch gibt es keine unbedenkliche Menge. Jede Menge und jede Art von alkoholischen Getränken - egal ob Bier, Wein oder Spirituosen - erhöht die Erkrankungswahrscheinlichkeit. Je mehr und je regelmäßiger konsumiert wird, umso mehr steigt sie an. Die Kombination von Rauchen und Alkohol birgt ein besonders großes Risiko, da sich die beiden Substanzen gegenseitig verstärken.
Doch Aufhören lohnt sich: Wer gar nicht mehr trinkt, dessen Krebsrisiko ist nach 15 bis 35 Jahren wieder auf dem Stand eines Menschen, der nie Alkohol getrunken hat.
Weniger Alkohol trinken – so geht's
Umwelt 1,2 %
Passivrauchen, Feinstaub, Solariumbesuche und Radon in Innenräumen sind Umweltfaktoren, die das Krebsrisiko erhöhen. Auch UV-Strahlung aus Sonnenlicht erhöht das Risiko, besonders für Hautkrebs. Hier heißt es: Sonnenschutz verwenden!
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Einfluss auf die Lebenserwartung
Wenn mehrere Risikofaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum zusammenkommen, verstärken sie sich gegenseitig und erhöhen das Krebsrisiko weiter. Männer, die rauchen, viel Alkohol trinken, übergewichtig sind und ungesund essen, verlieren etwa 17 Jahre Lebenszeit, Frauen fast 14 Jahre.
Nutzen Sie die Chance auf das Vermeiden und frühe Erkennen von Krebs!
Die Zahlen zeigen, wie viel Einfluss jede und jeder selbst auf sein Krebsrisiko und damit auch auf die eigene Lebenserwartung hat. Das Präventionspotential lässt sich noch weiter steigern. „Berücksichtigen wir zusätzlich noch das Potenzial von Früherkennungsmaßnahmen, etwa der Darmspiegelung, so liegt der Anteil vermeidbarer Krebserkrankungen noch weitaus höher, schätzungsweise bei mindestens 50 Prozent", resümiert Prof. Hermann Brenner die Forschungsdaten.
Achten Sie also nicht nur auf einen gesunden Lebensstil, sondern nutzen Sie auch regelmäßig die empfohlenen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen. Denn früh erkannt kann Krebs in den meisten Fällen schonender behandelt und besser geheilt werden.