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Übergewicht reduzieren – Krebsrisiko senken

Während der Nationalen Krebspräventionswoche 2023 informieren drei Partner der Dekade gegen Krebs über den Zusammenhang von Übergewicht und Krebs – und geben Tipps für ein gesünderes Leben.

Abgebildet ist ein Junge mit zwei Donuts, die er sich vor die Augen hält. Eingeblendeter Text: Meine Augen so: Dein Magen ist groooß! Ich aber: Haltet die Klappe! Normale Portion tut´s auch. 600x900_Donuts_c_dkfz.jpg
Übergewicht erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken – ein Zusammenhang, den die Nationale Krebspräventionswoche 2023 in den Fokus rückt. © Nationale Krebspräventionswoche

Fast sieben Prozent der Krebsneuerkrankungen in Deutschland lassen sich auf Übergewicht zurückführen. „Das bedeutet, dass jedes Jahr etwa 30.000 Deutsche bedingt durch ihr Übergewicht an Krebs erkranken“, sagt Professor Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und Strategiekreis-Ko-Vorsitzender der Nationalen Dekade gegen Krebs.

Das DKFZ organisiert gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft die Nationale Krebspräventionswoche. Mit der jährlichen Aktionswoche im September machen die drei Dekaden-Partner auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam.

Vom 25.-29. September 2023 dreht sich alles um das Thema Krebsprävention und Köpergewicht. Denn Adipositas erhöht das Risiko für 13 Krebsarten. Dazu gehören Gebärmutterschleimhautkrebs, Speiseröhrenkrebs und Darmkrebs. Je ausgeprägter das Übergewicht, desto höher ist das entsprechende Krebsrisiko.

Für diese 13 Krebsarten erhöht Adipositas das Erkrankungsrisiko. Besonders ausgeprägt ist der Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Gebärmutterschleimhautkrebs sowie Speiseröhrenkrebs.    13 Krebsarten
Für diese 13 Krebsarten erhöht Adipositas das Erkrankungsrisiko. Besonders ausgeprägt ist der Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Gebärmutterschleimhautkrebs sowie Speiseröhrenkrebs. © Freepik/PRPetuum

Wie Übergewicht zu Krebs führen kann

Doch warum erhöhen zu viele Kilos das Krebsrisiko? Das Fettgewebe greift auf schädliche Weise in den Stoffwechsel ein. So produziert es zum einen bestimmte Hormone, die Einfluss auf die Entstehung von hormonsensitivem Brustkrebs nach den Wechseljahren haben.

Dazu ist der Teil des Immunsystems geschwächt, der Krebszellen im Körper aufspürt und vernichtet.

Zudem blockiert Adipositas die Fähigkeit von Zellen zum „Selbstverzehr“, bei dem sie krankhafte Zellbestandteile abbauen. Fehlt diese selbstreinigende Wirkung, kann Krebs entstehen.

Schließlich schüttet Fettgewebe, vor allem im Bauchbereich, verschiedene andere Stoffe aus. Das Gewebe ist dadurch überlastet und ruft das Immunsystem auf den Plan. Die Immunreaktion verursacht einen dauerhaften Entzündungszustand. Solche schwelenden Entzündungsprozesse im Körper, so hat die Wissenschaft herausgefunden, begünstigen Krebs.

Übergewicht und Adipositas in Deutschland

In Deutschland ist jede zweite Frau nach Angaben des Robert-Koch-Instituts übergewichtig; bei Männern sind es sogar rund 64 Prozent. Auch bei den Jugendlichen ist inzwischen jede bzw. jeder Dritte übergewichtig und mindestens fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen gelten als fettleibig. Starkes Übergewicht beginnt bei Erwachsenen bei einem BMI ab 25; ab einem BMI von 30 spricht man von Fettleibigkeit (Adipositas). Der BMI berechnet sich durch das Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße im Quadrat.

Auch wenig übergewichtige Personen mit sogenanntem „viszeralen“ Bauchfett haben daher ein erhöhtes Krebsrisiko.

Wie man das Krebsrisiko reduziert

Warum Menschen über das normale Maß an Körpergewicht zunehmen, hat meist mehrere Ursachen. Adipositas kann beispielsweise entstehen, wenn hormonelle Störungen oder genetische Faktoren miteinander verknüpft sind. Lebensstilfaktoren, die zu starkem Übergewicht führen, sind vor allem ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel.

Die gute Nachricht: Wer sein zu hohes Körpergewicht reduziert, senkt auch das Krebsrisiko. Den Hebel umzulegen ist allerdings nicht leicht, u.a. weil sich bei Adipositas der Stoffwechsel verändert. Für einen Abnehmerfolg sollten Betroffene möglichst gemeinsam mit einer Ernährungsmedizinerin oder einem Ernährungsmediziner ein Konzept erarbeiten. Dabei werden das Essverhalten analysiert und Ernährungsfehler aufgezeigt und gemeinsam ein gesünderer Kost- und Bewegungsplan erstellt. Die Krankenkassen unterstützen dies. Was ebenfalls – unabhängig von einem erzielten Gewichtsverlust – das Krebsrisiko senkt, ist Bewegung an sich.

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Wer mehr dazu wissen will, kann sich den Podcast mit dem Wissenschaftler Prof. Mathias Heikenwälder anhören, der an diesem Thema forscht.

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