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Sober Partys – Spaß ohne Alkohol!

Die diesjährige Krebspräventionswoche ruft ins Bewusstsein, dass Alkoholkonsum Krebs hervorrufen kann — nach aktuellem Wissensstand sogar schon in geringen Mengen. Dennoch wird das Trinken in unserer Gesellschaft verharmlost.

Verschiedene Cocktailgläser mit Früchten garniert. Verschiedene Cocktailgläser mit Früchten garniert.
„#ZEROHERO: Ohne Alkohol sinkt dein Krebsrisiko" — das ist das Motto der Nationalen Krebspräventionswoche 2022 vom 12.-18. September 2022. © Adobe Stock/Alina

Mit Partys, die bewusst ohne Alkohol stattfinden („sober partys“), wollen die drei Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsches Krebsforschungszentrum und Deutsche Krebshilfe, in der Nationalen Krebspräventionswoche vom 12. bis 16. September 2022 diesem Umstand entgegenwirken. An ausgewählten Orten in Berlin, Heidelberg und Köln werden die Gäste – als #ZeroHeroes – mit Show-Einlagen, Licht- und Dufteffekten und natürlich leckeren alkoholfreien Getränken (Mocktails) verwöhnt. Das Ziel: Mit Musik von angesagten DJs ohne Promille tanzen und feiern.

In einer Wissens-Challenge können Gäste unter Beweis stellen, wie gut sie sich mit dem Thema Alkohol auskennen.

Exklusiv für die Krebspräventionswoche gibt es die alkoholfreien Cocktails ZEROHERO Basil und ZEROHERO Butterfly.

Die Partytermine und Rezepte zum selber mixen

An diesen Daten/Orten finden die Partys statt (jeweils ab 18 Uhr bis Mitternacht):

  • Dienstag, 13. September 2022: Berlin, The Reed
  • Mittwoch, 14. September 2022: Heidelberg, Frauenbad
  • Donnerstag, 15. September 2022: Köln, Bogen 2

Tickets für die Partys gibt's für 15 Euro ab 16. August bei https://sobersensation.ticket.io/ oder an der Abendkasse. Wer schnell ist, kann online ein ermäßigtes Ticket mit dem Code NKPW22 ergattern und spart dabei 40 Prozent.

40 Prozent – das entspricht etwa dem Anteil an Krebserkrankungen, die sich bei einem bewussten und gesunden Lebensstil vermeiden ließen. Mehr dazu

ZEROHERO Basil

½ TL Gerstengrassaftpulver in

2 cl frischem Zitronensaft auflösen.

8 bis 10 Basilikumblätter zerstoßen oder hacken.

Zutaten auf Eis geben und mit

6 cl alkoholfreiem Gin und

16 cl Apfelsaft aufgießen.

Alles 10 Sekunden auf Eis shaken und mit Basilikum anrichten.

ZEROHERO Butterfly

10 cl tropischen Fruchtsaft und

10 cl alkoholfreien Sekt (beides gekühlt)

ggf. auf etwas Eis in ein Glas geben.

4 cl Schmetterlingsblütentee langsam hinzugießen.

Die Farbe wechselt!

Mit einer Orangen-Scheibe und Blütenblättern anrichten.

Ein Gläschen in Ehren?

Das Feierabendbierchen, ein Glas Rotwein zum gemütlichen Essen mit Freunden oder Cocktails auf einer Party gehören gesellschaftlich so selbstverständlich dazu, dass es vielen Menschen schwerfällt, nein zu sagen. Ein über die Stränge schlagen beim Alkoholkonsum gilt für Jugendliche als akzeptiertes Übergangsritual ins Erwachsenenleben. Und Erwachsene sind sich selbst gegenüber oft nicht ehrlich und merken nicht, wieviel Alkohol da eigentlich so zusammenkommt.

Hier sieht man den angeratenen maximalen Alkoholkonsum: Frauen nicht mehr als 12 Gramm Alkohol (entspricht einem Standardgetränk), Männer nicht mehr als das Doppelte; an zwei Wochentage sollten Alkoholfrei bleiben. Infografik-Risikoarmer-Konsum_BZgA
Frauen sollten nicht mehr als 12 Gramm reinen Alkohol täglich trinken (entspricht etwa einem Standardgetränk), Männer nicht mehr als das Doppelte (entspricht etwa zwei Standardgetränken). Zwei Wochentage sollte man mind. enthaltsam bleiben. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Zudem wurde alkoholischen Getränken, insbesondere Rotwein, immer wieder eine positive Wirkung auf die Gesundheit zugeschrieben. Doch neuere Forschungsergebnisse lassen solche Schlüsse so absolut nicht mehr zu. Rotwein enthält beispielsweise zwar eine natürliche Substanz namens Resveratrol, die krebshemmend und antioxidativ wirkt, doch so viel Resveratrol kann man gar nicht trinken, um den oxidativen Stress von Alkohol auszugleichen. Zudem kann man diesen Stoff auch durch Traubensaft oder grünen Tee zu sich nehmen.

Und entgegen dem Volksmund, der ein Gläschen in Ehren als harmlos darstellt, ist Alkoholkonsum bereits in sehr geringen Mengen riskant.

Zahlen und Fakten

In Deutschland, so schätzen Expertinnen und Experten, gehen im Jahr 2020 rund 13.600 Krebsfälle bei Männern und 7900 bei Frauen direkt auf Alkoholkonsum zurück.  Das sind rund vier Prozent aller Krebsfälle.

Dabei erhöht sich durch das Trinken besonders das Risiko für Mund- und Rachenraumkrebs, Krebs am Kehlkopf, der Speiseröhre, Leber, in Dick- und Enddarm sowie – für Frauen – in der Brust; bei höherem Alkoholkonsum auch im Magen.

Wie verursacht Alkohol Krebs?

Die genauen Mechanismen werden noch erforscht. Klar ist, dass Alkohol ein Zellgift ist und bei seinem Abbau im Körper weitere giftige Stoffe entstehen, die leicht Bindungen mit anderen Molekülen (zum Beispiel der menschlichen DNA) eingehen. Das kann zu Schäden am Erbgut führen oder das Ableseverhalten der Gene negativ beeinflussen, sodass bestimmte Proteine (zum Beispiel wachstumsfördernde oder -hemmende Proteine) in der Zelle in einem falschen Maß produziert werden. Die Folge kann ein abnormes Wachstum der Zelle sein – dann ist sie zur Krebszelle geworden.

Einen weiteren Einfluss auf das Krebswachstum hat Alkohol, indem es die Produktion und die Wirkung verschiedener Geschlechtshormone im Körper beeinflusst. Krebsarten wie Brustkrebs, die auf Hormone reagieren, werden damit befeuert.

Welche Organe sind am meisten gefährdet?

Alkohol und seine Abbauprodukte werden über das Blut im ganzen Organismus verteilt, daher können generell alle Organe betroffen sein. Doch Mund und Rachen sowie Speiseröhre und Verdauungstrakt, die direkt mit hohen Konzentrationen in Berührung kommen, sind besonders belastet. Durch die Alkoholbelastung werden auch Schleimhäute, Organe, Muskeln und Nervenzellen so vorgeschädigt, dass sie dem Krebs mehr Angriffsmöglichkeiten bieten.

Wie viel ist zu viel?

Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung empfiehlt: „Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum. Der völlige Verzicht auf Alkohol ist noch besser für die Verringerung Ihres Krebsrisikos.“

Zwar ist der Körper bei einem höheren Alkoholkonsum mehr schädlichen Stoffen ausgesetzt und daher eine höhere Menge und häufiger Konsum für das Krebsrisiko relevant. Doch niemand weiß, welches das eine Molekül ist, das am Ende tatsächlich eine Körperzelle so schädigt, dass Krebs entsteht. Hier spielen auch das körpereigene DNA-Reparatursystem und das Immunsystem mit hinein. Daher gibt es keinen „sicheren“ Grenzwert, unterhalb dem der Alkoholkonsum ohne Risiko ist. 

Wer nicht ganz auf den Konsum alkoholischer Getränke verzichten möchte, kann sein Risiko aber verringern, indem er sich an den untenstehenden Grenzwerten orientiert.

Für gesunde Erwachsene erhöht sich das Krankheitsrisiko nachweislich, je nach Geschlecht:

  • bei Frauen, wenn sie täglich mehr als 12 Gramm reinen Alkohol trinken (entspricht etwa einem Standardgetränk)
  • bei Männern, wenn sie täglich mehr als 24 Gramm reinen Alkohol trinken (entspricht etwa zwei Standardgetränken)

An wenigstens zwei bis drei Tagen in der Woche sollte man keinen Alkohol zu sich nehmen.

Ist es egal, in welcher Form man Alkohol zu sich nimmt?

Ob Wein, Bier oder Schnaps – insgesamt geht es um die Nettozufuhr von reinem Alkohol, die Alkoholart ist egal. Nur für einige Krebsarten wie die der Mundhöhle und des oberen Verdauungstrakts ist auch die Konzentration des Getränks ein zusätzlicher Risikofaktor.

Alkohol und Tabak – eine besonders fatale Mischung

Fachleute gehen davon aus, dass sich die Risiken des Alkoholkonsums und des Rauchens gegenseitig verstärken. Bei Raucherinnen und Rauchern, die Alkohol trinken, erhöht sich mit steigendem Konsum das Risiko beträchtlich, an Krebs der Mundhöhle und der Speiseröhre zu erkranken.

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