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Future X Change: Gemeinsam neue Wege gehen

Langfristig und nachhaltig denken, vernetzt vorgehen, neue Wege entwickeln. Das Zukunftsforum der Nationalen Dekade gegen Krebs hat gezeigt, wie die Kraft der Gemeinschaft genutzt werden kann, um Krebs erfolgreich die Stirn zu bieten.

„Unsere beste Chance im Kampf gegen Krebs ist exzellente Forschung. Deshalb wollen wir die Krebsforschung auf neuen Wegen voranbringen.“

Die Worte der Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger boten den Auftakt der Veranstaltung „Future X Change“ der Nationalen Dekade gegen Krebs. Es brachte erstmalig alle Akteure, die unter dem Dach der Dekade im Bereich Krebs und Krebsforschung tätig sind, zusammen.

Podiumsdiskussionen, Workshops und Gespräche boten den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Forschung, Medizin und Gesundheitswesen Raum, um sich kennenzulernen und auszutauschen – über neue Ansätze und Best Practices, wegweisende Konzepte, gemeinsame Vorhaben und auch über Hürden, die es zu überwinden gilt, um eine zukunftsfähige Krebsforschung gestalten zu können.

Die Teilnehmenden erhielten Einblick in die innovativen Ansätze der Forschungsförderung, mit denen das BMBF der Krebsforschung einen neuen Schub verleihen wird:
Um Krebs gezielter vermeiden bzw. früh erkennen zu können, werden Konzepte zur risikoadaptieren Prävention gefördert werden. Hierfür geht das BMBF im Rahmen der Dekade eine öffentlich-private Partnerschaft mit der Deutschen Krebshilfe ein. Bislang noch ungelöste Fragen der Krebsforschung sollen durch kluge Köpfe und innovative Ideen angegangen werden, die in einem Wettbewerbsformat zur Förderung ausgewählt werden.

Die engere Vernetzung von Forschung und Versorgung wird durch den Aufbau vier neuer NCT-Standorte sowie durch Use Cases in Modellregionen unterstützt. Mehr dazu hier.

In kurzen Elevator Pitches wurden Projekte vorgestellt, die das BMBF im Rahmen der Dekade fördert. Zudem erläuterten Expertinnen und Experten des Strategiekreises und der drei Arbeitsgruppen der Dekade ihre Tätigkeit und Themen.

Einigkeit herrschte bei allen Akteuren darüber, dass folgende Aspekte die Krebsforschung der Zukunft ausmachen: 

Patienteneinbindung/Partizipation

„Mein Ziel ist klar: Keine Krebsforschung ohne Patientenvertreter mehr“, betonte Bettina Stark-Watzinger. Die Nationale Dekade gegen Krebs geht hier beispielhaft voran: Die Stimme von Betroffenen wird strukturell in allen Gremien des Bündnisses berücksichtigt, zwei Patientenvertretende sind Mitglieder des Strategiekreises. Auch bei Förderempfehlungen für Forschungsprojekte bestimmen Patientenvertretende mit, ihre Einbindung ist Voraussetzung bei allen BMBF-Auswahlverfahren für Förderungen.  

Die Patientenvertreterin Ulla Ohlms machte auf die große Herausforderung dieses Engagements für Patientinnen und Patienten aufmerksam: Als Person mit einer Krebsdiagnose sei es nicht leicht, zusätzlich Verantwortung für andere Betroffene zu übernehmen.  

Im Workshop „Partizipation“ bestand Einvernehmen darüber, dass das Schulungsangebot für Patientenvertretende weiter ausgebaut und die bundesweite Vernetzung unter den Patientenvertretungen weiter vorangetrieben werden sollte.

Vernetzung

„Erfolge in der Krebsforschung erzielt man heutzutage nicht mehr als einzelner Akteur, sondern nur noch als Teil eines größeren Netzwerks“, hob Prof. Michael Hallek, Themenpate der AG Große ungelöste Fragen der Krebsforschung, auf dem Podium zur Tätigkeit der Arbeitsgruppen der Dekade hervor. Die Vernetzung relevanter Akteure onkologischer Disziplinen und von Forschungs- und Versorgungsstrukturen ist daher eine wesentliche Voraussetzung für medizinischen Fortschritt. 

Gemeinsame Datennutzung

Im Zukunftsforum „Gemeinsame Datennutzung“ standen die Herausforderungen „Datenschutz“ und „Datentransferstruktur“ im Vordergrund. Datenspenden von Patientinnen und Patienten bzw. deren Verarbeitung würden durch die DSGVO und andere Datenschutzrichtlinien erschwert. Zudem seien die technischen Grundlagen noch im Aufbau, um auch den niedergelassenen Ärzten und Apothekern Zugang zu den Datenbanken der Forschungszentren zu gewähren. Diese pflegten ihre eigenen Datenbanken, welche sich noch nicht mit denen der Uniklinika vernetzen lassen. Ziel ist ein einheitliches System, um die Patientinnen und Patienten anhand ihrer Gesundheitsdaten ganzheitlicher betrachten zu können (Stichwort: ePA). 

Prävention

Im Zukunftsforum „Prävention“ gab es zahlreiche Ideen und Ansatzpunkte für eine Neuausrichtung von Forschung und Praxis: Im Bereich der Primärprävention ist es wichtig, das Wissen über Präventionsmöglichkeiten bei den Menschen so intuitiv wie möglich zu verankern und auch die Jüngsten für ein gesundheitsbewusstes Leben zu begeistern – schließlich zeigt sich gerade im Bereich der Prävention, wie bedeutend eine langfristige Perspektive ist. Eine Aufgabe daher: die Kommunikation und Aufklärung über Präventionsmöglichkeiten auf die breite Bevölkerung, die Schulen und auch auf behandelnde Hausärztinnen und -ärzte auszuweiten. 

Nachwuchsförderung

Wie kann der Forschungsnachwuchs besser unterstützt werden? – Diese Frage stand im Zentrum des Zukunftsforums „Nachwuchsförderung“. Alle Teilnehmenden sprachen sich dafür aus, dass der wissenschaftliche Nachwuchs vor allem durch flexible Arbeitsmodelle, die eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglichen, gefördert werden sollte. Hinterfragt wurde hingegen das Belohnungssystem (in der Academia über Publikationen), das Karrieremöglichkeiten stark einschränke.

Es gab zudem den Wunsch, die Ausbildung des Nachwuchses interdisziplinärer und praxisnaher zu gestalten, um die Komplexität der Krankheit Krebs möglichst früh abzubilden und auf einen multidisziplinären Arbeitsalltag vorzubereiten.

Mit vereinten Kräften werden diese Themen im Rahmen der Dekade angegangen. Das BMBF treibt den Kulturwandel hin zu einer kooperativen, nachhaltigen, innovativen und patientenorientierten Krebsforschung voran.
Eine Übersicht über die BMBF-geförderten Projekte in der Dekade finden Sie hier.

Mitschnitt Future X Change - Das Zukunftsforum der Nationalen Dekade gegen Krebs

Mitschnitt des Zukunftsforums der Nationalen Dekade gegen Krebs am 02. Februar 2023 im Bundesministerium für Bildung und Forschung

: Video : 2:45:43

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