Langzeitfolgen verstehen und vorhersagen: BMBF unterstützt Forschung für Krebsüberlebende
Cancer Survivorship ist ein zentrales Thema der zweiten Halbzeit der Nationalen Dekade gegen Krebs. Es wurde wesentlich von Patientenvertretenden vorangetrieben. Das BMBF geht es nun mit einem eigenen Förderschwerpunkt an.
Dank besserer Früherkennung und gezielterer Therapien gibt es in Deutschland erstmals über fünf Millionen Menschen, die eine Krebserkrankung überlebt haben. Wer überlebt, ist aber nicht frei von Leid. „Cancer Survivors“ müssen oft mit langfristigen Folgen ihrer Krankheit und der Behandlung umgehen, zum Beispiel mit körperlichen Beschwerden, psychischen Belastungen und sozialen Herausforderungen. Die Lebensqualität kann dadurch stark beeinträchtigt werden; dies ist bekannt und belegt. Welche Krankheitsprozesse jedoch zu diesen Langzeitfolgen führen, ist weitgehend unbekannt.
Ursachen verstehen, Folgen vermeiden
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt daher Forschungsprojekte, die die Ursachen der Langzeitfolgen besser verstehen und Grundlagen für neue Präventionsmaßnahmen entwickeln möchten. Die ausgeschriebene Förderung konzentriert sich auf zwei Bereiche:
- die Erforschung der molekularen Ursachen und Vorhersagemöglichkeiten von Langzeit- und Spätfolgen,
- die Identifizierung molekularer Biomarker oder Risikofaktoren, auf deren Basis präventive Maßnahmen entwickelt werden können.
Das Verstehen der molekularen Prozesse, die den Langzeitfolgen und unerwünschten Therapiefolgen zugrunde liegen, birgt die Chance, Medikamente und Maßnahmen zu entwickeln, die die Lebenserwartung und Lebensqualität von Krebsüberlebenden verbessern.
Die Einreichung von Projektskizzen beim zuständigen Projektträger ist zum 20. November 2024 möglich.
Es werden Projekte gefördert, die verschiedene Fachrichtungen in der Krebsforschung zusammenbringen, um die Zusammenarbeit zwischen experimentellen, klinischen und theoretischen Arbeitsgruppen zu stärken.
Der Förderzeitraum der Richtlinie zur Förderung von Forschungsverbünden zu molekularen Ursachen und Tertiärprävention von Langzeit- und Spätfolgen bei Langzeitüberlebenden von Krebserkrankungen beträgt maximal drei Jahre. Das Antragsverfahren ist zweistufig.