Innovative Technologien für die kardio-onkologische Nachsorge: neue Förderrichtlinie des BMBF
Mit der neuen Förderrichtlinie „Interaktive Technologien für die kardio-onkologische Nachsorge“ setzt das BMBF einen wichtigen Akzent auf die Verbesserung der Lebensqualität und Belastungsfähigkeit von Krebsüberlebenden.
In Deutschland leben etwa 4,5 Millionen Menschen, die eine Krebserkrankung überlebt haben. Dank verbesserter Behandlungsmethoden und Medikamente konnte das Risiko für Rezidive gesenkt und die Überlebensrate gesteigert werden. Mit dem längeren Überleben steigt auch die Zahl derjenigen, die unter Folgeerscheinungen leiden, insbesondere durch kardiotoxische Therapieformen wie Strahlen-, Chemo- oder Immuntherapie.
Die neue Förderrichtlinie des BMBF zielt darauf ab, interaktive Technologien zu entwickeln, die die Nachsorgeprozesse in der Kardio-Onkologie unterstützen und optimieren. Diese Technologien sollen als Schnittstelle zwischen Mensch und Technik dienen und einen entscheidenden Beitrag zur Wiederherstellung und Stärkung der Selbstständigkeit und körperlichen Mobilität leisten. So können langfristige Gesundheitsprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden, was zu einer besseren Nachsorge und einer höheren Lebensqualität führt.
Das BMBF leistet mit dieser Förderrichtlinie einen wichtigen Beitrag zur Nationalen Dekade gegen Krebs und setzt ein starkes Zeichen für die Zukunft der Krebsnachsorge, das zeigt, wie digitale Innovationen die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern können. Die Einreichung von Projektskizzen ist bis zum 31. Januar 2025 möglich.
Förderbereiche und Schwerpunkte
Die Förderung konzentriert sich auf die Bereiche:
- Entwicklung interaktiver Technologien und tragbarer Sensorik: Diese sollen zur Messung und Überwachung von Vitalparametern und zur Erforschung digitaler, kardio-onkologischer Biomarker dienen.
- Individuelle Bewertung und Vorhersage kardiovaskulärer Risiken: Mittels interaktiver Technologien sollen Risiken frühzeitig diagnostiziert und bewertet werden.
- Darstellung komplexer Gesundheitsinformationen: Interaktive Technologien sollen aktuelle onkologische Leitlinien und Gesundheitsinformationen verständlich aufbereiten.
- Sensibilisierung und Aufklärung: Patientinnen und Patienten sollen über Nachsorgeaspekte und kardio-onkologische Risiken informiert und aktiviert werden.
- Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient: Digitale Technologien sollen die Einhaltung von Nachsorgeplänen und das Gesundheitsmanagement fördern.
- Intersektorale Kommunikation: Die Vernetzung von Hausärztinnen- und ärzten, Fachärztinnen- und ärzten sowie Pflegepersonal soll durch den Austausch medizinischer und therapeutischer Daten verbessert werden.
Auswahl der Projekte
Die Projektskizzen werden von externen Fachgutachterinnen und Fachgutachtern nach Kriterien wie Innovationshöhe, praktischer Nutzen und Qualität des wissenschaftlich-technischen Ansatzes bewertet. Erfolgreiche Skizzen werden zu einer zweiten Verfahrensstufe zugelassen. Frist für die Projektskizzen ist der 31. Januar 2025.