KI-Technologien für den OP der Zukunft
Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs fördert das BMBF die Erforschung und Entwicklung KI-gestützter Technologien. Diese sollen chirurgische Eingriffe bei Krebspatientinnen und -patienten präziser, schonender und sicherer machen.
Vier von fünf Tumorpatientinnen und -patienten müssen sich einer Operation unterziehen – mit entsprechenden Risiken und möglichen Komplikationen. Gleichzeitig entstehen im und um den Operationssaal immer mehr Daten. Wenn wir es schaffen, diese Daten rasch auszuwerten, können wir medizinisches Personal vor, während und nach Krebsoperationen optimal unterstützen.
Technologien auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) haben das Potenzial, Tumoroperationen auf ein neues Level zu heben. Ob durch Entscheidungsunterstützung, Mustererkennung oder Steuerung von OP-Robotern: KI kann individuellere und bessere Krebstherapien ermöglichen. Eine KI-basierte, personalisierte Präzisionsonkologie kann somit dazu beitragen, Patientinnen und Patienten bessere Behandlungschancen zu verschaffen und ihre Lebensqualität nach einer Krebsdiagnose zu erhöhen.
Breite interdisziplinäre Verbünde gesucht
Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deshalb die neue Fördermaßnahme „KI-gestützte Präzisionschirurgie in der Onkologie“ aufgelegt. Die Förderung richtet sich an interdisziplinäre Verbünde, die u. a. Kompetenzen in der therapeutischen onkologischen Chirurgie, der Krebsbiologie, den Ingenieurswissenschaften und der Künstlichen Intelligenz vereinen.
Neben Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft muss sich auch mindestens ein klinischer Anwendungspartner beteiligen. So sollen z. B. Ärztinnen, Ärzte oder OP-Personal ihre Erfahrungen und Bedürfnisse einbringen und partizipativ mitwirken. Zugleich sollen die Verbünde Patientinnen und Patienten in den Forschungsprozess einbeziehen, indem diese z. B. die Gewinnung klinischer Daten unterstützen und die Patientensicht dazu einbringen.
Durch die Vielfalt der beteiligten Akteure stellt das BMBF sicher, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in der Versorgung ankommen und dass die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten berücksichtigt werden.
Bewerbung bis 31. Oktober 2024
Die konkreten Anwendungsszenarien wählen die Forschungsverbünde selbst. Förderfähig sind z. B. Forschungsanträge zur Vorhersage von Komplikationen und Risiken entlang des chirurgischen Behandlungspfads, für die multimodale KI-Assistenz während der OP, für die prä- und intraoperative Detektion oder zur KI-assistierten Gerätesteuerung.
Der Förderzeitraum beträgt in der Regel drei bis maximal vier Jahre. Zur Bewerbung reichen Interessierte bis zum 31. Oktober 2024 eine Projektskizze ein.