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Felix Burda Award – Auszeichnung für Präventionsforscher

Drei Darmkrebsforscher wurden für Ihre Untersuchung zur Wirksamkeit des aktuellen Vorsorgeprogramms ausgezeichnet. Ihr Fazit: Mit zusätzlichen Vorsorgemaßnahmen lässt sich das Sterberisiko deutlich senken. Welchen Einfluss haben Ihre Ergebnisse auf die Zukunft der Darmkrebsvorsorge?

Felix Burda Award 2024-Preisträger im Hotel Adlon Kempinski in Berlin am 21.04.2024, von li.: Hermann Brenner und sein Mitarbeiter Thomas Heisser sowie Michael Hoffmeiste Felix Burda Award 2024
Felix Burda Award 2024-Preisträger im Hotel Adlon Kempinski in Berlin am 21.04.2024, von li.: Hermann Brenner (Leiter der Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung/ DKFZ Heidelberg) und sein Mitarbeiter Thomas Heisser sowie Michael Hoffmeister (Stellv. Abteilungsleiter und Gruppenleiter). © Sabine Brauer Photos für Felix Burda Stiftung

Die Forschungsergebnisse der Preisträger beleuchten das bisherige Früherkennungsprogramm neu: Männer können ihr Risiko, an Darmkrebs zu sterben, um neun Prozent senken – wenn sie eine Darmspiegelung im Alter von über 70 Jahren erhalten. Auch regelmäßige Stuhltests haben ähnlich positive Effekte. Frauen könnten wiederum von einer Darmspiegelung ab 50 Jahren (statt wie bisher ab 55) sowie ebenfalls von ergänzenden Vorsorgeangeboten in höherem Lebensalter profitieren. 

Mehr Menschen vor dem Darmkrebstod bewahren 

Allerdings endet die Darmkrebsvorsorge derzeit nach einer zweiten Vorsorge-Darmspiegelung für Männer mit 60 Jahren und für Frauen mit 65 Jahren. Da die Lebenserwartung jedoch steigt, greift die Regelung nach den Erkenntnissen der nun ausgezeichneten Forscher zu kurz. „Unsere Forschung zeigt die großen Potenziale, aber auch weitere Verbesserungsmöglichkeiten des aktuellen Vorsorge-Angebots auf, um mehr Menschen vor einem Darmkrebstod zu bewahren“, fasst Professor Brenner, der auch Themenpate der AG Prävention der Nationalen Dekade gegen Krebs ist, die Aktivitäten seiner Gruppe zusammen.

Für diese neuen Erkenntnisse wurden Dr. Thomas Heisser, Professor Michael Hoffmeister und Professor Hermann Brenner nun mit dem Felix Burda Award in der Kategorie "MEDIZIN & WISSENSCHAFT" ausgezeichnet. Die Forscher des DKFZ, einem Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs, haben hierfür ein von ihnen entwickeltes Simulationsmodell genutzt. Damit simulierten sie die Langzeiteffekte des aktuellen Darmkrebsvorsorge-Programms und verglichen es mit möglichen Alternativen. Dabei stützten sie sich auf Daten bereits vorhandener Studien, die sie mit ihrem Berechnungstool neu auswerteten.

Auswirkungen von neuen Forschungsergebnissen auf die Gesundheitsversorgung

Ob die Ergebnisse der Forschungsarbeit in die gesetzlich angebotene Darmkrebsvorsorge einfließen, entscheidet der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das oberste Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen. Der G-BA überprüft mit Hilfe unabhängiger Fachleute, ob es aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse Änderungsbedarf im gesetzlichen Früherkennungsprogramm gibt.

Aktuell laden die gesetzlichen Krankenkassen zu zwei Untersuchungen ein und übernehmen die Kosten dafür. Mit dem Stuhltest lässt sich Blut im Stuhl nachweisen – das kann ein Hinweis auf Darmkrebs sein, der dadurch früh erkannt werden kann. Auch Vorstufen, lassen sich z. T. dadurch entdecken. Bei positivem Test muss dann eine Darmspiegelung folgen. Alternativ können Frauen ab 55 Jahren und Männer neuerdings bereits ab 50 Jahren auch direkt die Vorsorge-Darmspiegelung wählen. Dabei können Darmkrebs-Vorstufen nicht nur entdeckt, sondern in der Regel gleich entfernt werden.

Die Felix Burda Stiftung ist ein Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs und setzt sich für Darmkrebsvorsorge ein. Mit dem Felix Burda Award ehrt sie jedes Jahr die erfolgreichsten, innovativsten und herausragendsten Projekte und Leistungen zur Darmkrebsvorsorge.

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