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Bald erstmalig Zentrum zur Krebsprävention für Wissenschaft und Bürger in Deutschland

Durch Verhaltensänderungen ließen sich bis zu 40 Prozent der Krebserkrankungen verhindern. Eine Partnerschaft zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe soll das Potenzial der Prävention weiter ausschöpfen.

Prävention ist eines der Schwerpunktthemen der Nationalen Dekade gegen Krebs. Mit einer eigenen Arbeitsgruppe bündelt die vom Bundesforschungsministerium ins Leben gerufene Initiative Expertenwissen rund um die Frage: Wie können wir erreichen, dass weniger Menschen an Krebs erkranken? Nun soll eine neue strategische Partnerschaft zweier Dekaden-Partner das große Potential der Prävention weiter ausschöpfen: Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Stiftung Deutsche Krebshilfe planen ein Nationales Krebspräventionszentrum in Heidelberg.

Hier sollen unter einem Dach die umfangreiche Präventionsforschung des DKFZ gebündelt werden sowie eine ambulante Präventionsklinik und ein Bürger-Informationszentrum entstehen. Forscherinnen und Forscher werden dort auf Grundlage des aktuellen Standes der Wissenschaft bundesweite Programme für eine dem persönlichen Krebsrisiko angepasste Prävention entwickeln. Außerdem sollen beispielsweise Präventions-Apps und digitale Systeme zur Unterstützung der Prävention und deren weiteren Erforschung entwickelt werden. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 25 Millionen Euro.

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, würdigt das Vorhaben: „Der Kampf gegen den Krebs fängt bei der Prävention an. Um der Krankheit die Stirn zu bieten, haben wir gemeinsam mit vielen Partnern die Nationale Dekade gegen Krebs ausgerufen. In den nächsten zehn Jahren werden wir die Krebsforschung in den Fokus rücken und die Kräfte in Deutschland dazu bündeln. Einer unserer Schwerpunkte gleich zu Beginn der Dekade ist die Krebsprävention, denn der beste aller Wege ist, den Krebs gar nicht entstehen zu lassen. Das neue Nationale Präventionszentrum hat die Chance, eine tragende Säule der Dekade zu werden und dadurch die Menschen besser zu schützen.“

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek im Gespräch mit Gesundheitsminister Jens Spahn und Professor Dr. Michael Baumann vom DKFZ Bundesforschungsministerin Anja Karliczek im Gespräch mit Gesundheitsminister Jens Spahn und Professor Dr. Michael Baumann vom DKFZ
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek auf der Bundespressekonferenz zur 1. Nationalen Krebspräventionswoche © BMBF/Rickel

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärt dazu: „Der Kampf gegen Krebs ist mit besserer Therapie allein nicht zu gewinnen. Wir brauchen auch bessere Vorsorge. Dabei kann das neue Krebspräventionszentrum helfen. Wir wollen wissen, was wirklich vorbeugen hilft und wie wir Menschen am besten erreichen. Durch Prävention kann mehr als jede dritte Krebserkrankung vermieden werden – und dadurch viel Leid für die Betroffenen und Angehörigen. Das ist Ansporn für uns, mehr Menschen von Vorsorgeuntersuchungen und gesunder Lebensweise zu überzeugen.“

Der DKFZ-Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Michael Baumann betont die Bedeutung der Kooperation: „Seit seiner Gründung gehört das gesamte Spektrum von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Anwendung der Ergebnisse zum Wohle der Patienten zum Auftrag und zur Mission des DKFZ. Das schließt auch die Krebsprävention als einen wesentlichen Teil mit ein. Wenn wir die Zahl der Neuerkrankungen messbar reduzieren wollen, müssen wir auch dafür sorgen, dass die Ergebnisse der Präventionsforschung die breite Bevölkerung erreichen. Um die dafür erforderlichen evidenzbasierten Programme und Informationskampagnen zu entwickeln, ist die Deutsche Krebshilfe für uns der ideale Partner.“

„Die Öffentlichkeit für das Thema Krebsprävention zu sensibilisieren und die Menschen zu motivieren, mit einem gesunden Lebensstil ihr persönliches Krebsrisiko zu senken, war immer schon ein zentrales Anliegen der Deutschen Krebshilfe,“ sagt Gerd Nettekoven, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe. „Vor dem Hintergrund der heute wissenschaftlich belegten Maßnahmen zur Krebsvorbeugung werden wir unsere Aufklärungsarbeit weiter verstärken. In der Prävention liegt ein riesiges Potenzial. Auch die Forschung auf diesem Gebiet wird für uns künftig einen hohen Stellenwert haben, um neue Erkenntnisse zu generieren, die die Möglichkeiten der Krebsprävention erweitern. In diesem Sinne haben wir uns für ein Nationales Krebspräventionszentrum stark gemacht.“

Erste Nationale Krebspräventionswoche

Zum Auftakt der Kooperation rufen das DKFZ und die Deutsche Krebshilfe die 1. Nationale Krebspräventionswoche aus. Vom 10. bis 13. September 2019 wollen sie damit der Krebsprävention unter dem Motto „Prävention ist machbar, Herr Nachbar! Aktiv gegen Krebs“ Gehör verschaffen.

Im Rahmen der Krebspräventionswoche kann Jeder und Jede unter 0800 – 420 30 40 oder 0800 – 807 08 87 anrufen und sich zum Thema Prävention informieren. Im Fokus stehen Ernährung, Bewegung und HPV-Impfung bei Jungen. Am Telefon sitzen Expertinnen und Experten, die das Thema in laienverständlicher Weise vermitteln.

Vom kommenden Jahr an sollen weitere Partner in das Programm der Nationalen Krebspräventionswoche eingebunden werden: Angesprochen sind unter anderem Kliniken, Gesundheitsämter, Krankenkassen und die Betrieblichen Gesundheitsbeauftragten interessierter Unternehmen.

Die Aktion wird auf den Social media Kanälen der Dekaden-Partner mit Informationen zu gesunder Ernährung, Bewegung und Impfung gegen Krebs begleitet. Hashtags auf Twitter: #Präventionistmachbar, #Krebspräventionswoche und #XgegenKrebs .

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