AG Prävention: Krebspräventionsforschung ausbauen und stärken
Prävention wird in Deutschland vor allem durch Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen unterstützt. Schritte, die das Lebensumfeld beeinflussen, können zusätzlich zur Krebsprävention motivieren.
Die wirksamsten Präventionsmaßnahmen für die wichtigsten Krebsrisikofaktoren sind mittlerweile unumstritten: Nichtrauchen, gesunde Ernährung, Bewegung, wenig Alkohol und Sonnenschutz senken das Krebsrisiko. Diese Empfehlungen kann Jeder und Jede selbst durch Änderung des eigenen Lebensstils umsetzen, das nennt man Verhaltensprävention.
Wie aber kann das Wissen um Prävention in die Breite der Gesellschaft gebracht werden? Wie kann Menschen dabei geholfen werden, ihre Lebensweise entsprechend zu gestalten? Welche Rolle kommt der Lebensumgebung zu? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich die AG Prävention der Nationalen Dekade gegen Krebs und diskutiert entsprechende Lösungen.
Krebsentstehung verhindern
Dem prognostizierten Anstieg der Krebsneuerkrankungen in den kommenden Jahren soll eine konsequente Verstärkung der Präventionsforschung und -leistungen entgegengesetzt werden. Ziel ist eine bevölkerungsweite Verhältnispräventionsstrategie.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Denn Gesundheitskompetenz, also das Erkennen und Verstehen von Gesundheitsinformation, ist die Voraussetzung für eigenverantwortliches, gesundheitsförderliches Verhalten. Das gilt nicht nur für die Primärprävention, d.h. den Maßnahmen zum Erhalt von Gesundheit und zur Vorbeugung vor Krankheiten, sondern auch für die Krebsfrüherkennung als Sekundärprävention.
Krebs so früh wie möglich entdecken
Die Krebsfrüherkennung war ebenfalls Thema der AG-Sitzung. Zu den Entitäten Brust-, Darm-, Lungen-, Prostata- und Gebärmutterhalskrebs wurden jeweils der Stand von Forschung und Umsetzung, Forschungs- sowie Umsetzungsbedarfe und konkrete Projektvorschläge vorgestellt und diskutiert.
Wie könnten neue personalisierte, risikoadaptierte Vorsorgemaßnahmen aussehen? – auch das ist eine wichtige Forschungsfrage der Sekundärprävention. Im Unterschied zum Screening als flächendeckendem Programm für alle Bürgerinnen und Bürger ab einem bestimmten Alter wird hierbei das individuelle Risiko eines Menschen ermittelt und entsprechend darauf abgestimmte Maßnahmen empfohlen. Um mehr Menschen zur Beteiligung an Screenings zu motivieren, sollten die Einladungs- und Teilnahmeverfahren vereinfacht werden. Hilfreich wäre zudem die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung digitaler Hilfestellungen und Apps, die dann individuell zum Arztbesuch und weitergehend zur Wahrnehmung von Früherkennungsangeboten führt.