AG „Prävention“: enormes Potenzial der Krebsprävention ausschöpfen
Mit Prävention und Vorsorge können wir den Krebs besiegen, bevor er entsteht. Rund 40 Prozent der Neuerkrankungen sind hierzulande auf vermeidbare Krebsrisikofaktoren zurückzuführen. Doch nicht nur das war Thema der zweiten Sitzung der AG Prävention.
Um möglichst große Fortschritte in allen Bereichen der Prävention zu erzielen, befasst sich die Arbeitsgruppe Prävention in mehreren Unterarbeitsgruppen mit der Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention.
Auf bessere Vorsorgemedizin setzen
Als Primärprävention bezeichnet man alle Maßnahmen, die zum Erhalt von Gesundheit und zur Vorbeugung vor Krankheiten beitragen. Hierzu gehört beispielsweise das Nichtrauchen. Tabakkonsum ist der mit Abstand größte Krebsrisikofaktor - er ist verantwortlich für rund 20 Prozent aller Krebserkrankungen, gefolgt von ungesunden Ernährungsgewohnheiten (rund 8 Prozent), Übergewicht (rund 7 Prozent) und Bewegungsmangel (rund 6 Prozent). Nach Meinung der Experten könnte eine bessere Primärprävention einen ähnlich hohen Effekt auf die Erhöhung von Lebensqualität und -erwartung der Bevölkerung haben, wie die Behandlung von bereits entstandenen Krankheiten.
Vorhandene Früherkennungsmaßnahmen nutzen
Der Sekundärprävention, also der Früherkennung von Krebserkrankungen, widmete sich der zweite Teil der Sitzung. Nicht für alle Krebsarten gibt es bereits Möglichkeiten zur Früherkennung. Gut etabliert sind sie beim Darmkrebs, Hautkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs sowie Brustkrebs. Hier sind die Vorsorgeleistungen auch Kassenleistung. Allein beim Darmkrebs ließen sich durch Früherkennung nahezu alle Krebsfälle verhindern oder heilen, wenn die Untersuchung auf breitere Akzeptanz in der Bevölkerung stoßen würde. Die Herausforderung liegt deshalb auch darin, zu erforschen, wie noch mehr Menschen zur Teilnahme an Krebsfrüherkennungsprogrammen ermutigt werden können.
Leben mit Krebs
Bei der Tertiärprävention hingegen geht es um das Leben nach und mit einer chronischen Krebserkrankung. Ziel ist es dann, die Wiederkehr der Krankheit oder deren Fortschreiten zu verhindern bzw. aufzuhalten. So wird beispielsweise vermutet, dass körperliche Aktivität das Wachstum von Krebszellen hemmt. Insgesamt steht die Tertiärprävention aber noch am Anfang, da Krebs erst mehr und mehr zu einer chronischen Erkrankung wird.
Wichtig für das Verstehen und Umsetzen von Verhaltensmaßnahmen, die vor Krebs schützen können, ist die Gesundheitskompetenz. Bislang ist dieses Thema in der Krebsprävention unterrepräsentiert. Die AG Prävention sieht hier deshalb Handlungsbedarf: Ziel muss es sein, die Gesundheitskompetenz in der Breite zu verbessern.