Navigation und Service

Innovative Immuntherapie gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs: BMBF fördert das Projekt ResCPa

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Krebsarten. Trotz Forschungsfortschritten ist die Prognose für diese Erkrankung weiterhin schlecht. In der Nationalen Dekade gegen Krebs wird nun das Forschungsprojekt ResCPa zur Entwicklung und Erprobung einer neuen Immuntherapie gefördert.

Eine Frau im Labor die mit Hilfe einer Pipette eine Flüssigkeit in eine Ampulle füllt. Mit Hilfe von CAR-T-Zellen soll eine neue Immuntherapie gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt werden.
Mit Hilfe von CAR-T-Zellen soll eine neue Immuntherapie gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt werden. © Miltenyi Biotec

Die Diagnose und Therapie des Bauchspeicheldrüsenkrebs stellt auch heute noch eine große Herausforderung für die Medizin dar. Mit einer Sterblichkeitsrate von annähernd 90 Prozent innerhalb von fünf Jahren zählt er zu den aggressivsten Krebsformen. Symptome treten oft erst spät auf, und die unmittelbare Nähe der Bauchspeicheldrüse zu anderen wichtigen Organen und Blutgefäßen erschwert die Diagnose und Behandlung.

Ein revolutionärer Ansatz: CD318-CAR-T-Zelltherapie

Das jetzt gestartete ResCPa-Projekt zielt darauf ab, eine neuartige Immuntherapie mit sogenannten CAR-T-Zellen zu entwickeln. Beteiligt sind viele: die Universitätsklinika Freiburg, Tübingen, Heidelberg, das Klinikum rechts der Isar TU München und das BIH der Charité in Zusammenarbeit mit dem Biotechnologieunternehmen Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG. CAR-T-Zelltherapien sind bereits bei Blutkrebs erfolgreich, aber bei soliden Tumoren wie Pankreaskrebs bisher weniger wirksam. Ein neues Oberflächenmolekül, CD318, könnte dies ändern. Miltenyi Biotec hat T-Zellen so modifiziert, dass sie CD318 auf Pankreaskarzinomzellen erkennen und angreifen können – das könnte die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs revolutionieren. Die Therapie soll von der präklinischen Entwicklung bis zur klinischen Erprobung vorangetrieben werden.

10 Millionen Euro für eine der großen ungelösten Fragen

Die Forschung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Nationalen Dekade gegen Krebs mit bis zu 10 Millionen Euro unterstützt. Das Projektstartet am 1. Dezember 2024 und läuft zunächst drei Jahre, mit der Möglichkeit einer Verlängerung. Ziel ist es, experimentelle Erkenntnisse schnell in die Klinik zu überführen, um neue Krebstherapien anzubieten. Eine erste frühe klinische Studie mit wenigen Patientinnen und Patienten soll 2026 starten, erste Ergebnisse zu Sicherheit und Machbarkeit werden Ende 2027 erwartet. ResCPa ist das erste von zwei geförderten „Grand Challenge“- Projekten – das BMBF hatte im Vorjahr Forschungsverbünde mit besonders innovativen Ansätzen für große ungelöste Fragen der Krebsmedizin zur Bewerbung aufgerufen.

Partner und Unterstützer