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Bessere Vernetzung von Forschung und Versorgung realisieren

Sind Forschung und Versorgung durch Datenaustausch eng vernetzt, gelangen medizinische Innovationen schnell ans Krankenbett. Davon profitieren Patientinnen und Patienten. Die Forschung gewinnt, wenn Erfahrungen aus der Praxis zurückgespielt werden. Die Dekade gegen Krebs baut diese Vernetzung aus.

Onkologische Spitzenforschung findet in Deutschland insbesondere in den universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen statt. Zwischen ihnen wurden in den letzten Jahren Kooperationsstrukturen geschaffen, die neue Verfahren schneller zu den Patientinnen und Patienten bringen.

Enge Vernetzung für eine rasche Translation und wissensgenerierende Versorgung

Translation nennt man die schnelle Verfügbarkeit von innovativen Forschungsergebnissen am Krankenbett. Dazu bedarf es einer engen Vernetzung von Einrichtungen der Forschung mit denen der Versorgung.

Durch eine enge Kooperation zwischen Forschenden und Ärztinnen und Ärzten können zudem Erfahrungen und Fragestellungen, die bei der Anwendung in der Praxis entstehen, schnell wieder in die Forschung zurückgespielt werden. Diese so genannte „wissensgenerierende Versorgung“ trägt zur Optimierung von neuen Methoden bei und kann so die Versorgung krebskranker Menschen weiter verbessern.

Mehr dazu im Podcast (Schneller) Vom Labor ans Krankenbett

Krebskranke sollen in allen Regionen Deutschlands den gleichen Zugang zu neuesten Therapien haben.

Die Arbeitsgruppe „Wissen generieren durch Vernetzung von Forschung und Versorgung“ der Nationalen Dekade gegen Krebs engagiert sich deshalb für die bessere Vernetzung von Forschung und Versorgung in der Breite.

Die bestehenden Strukturen müssen in Anwendungsbeispielen noch enger vernetzt, Versorgungs- und Registerdaten besser für die Forschung genutzt und mehr Patientinnen und Patienten in klinische Studien aufgenommen werden.

Dafür hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Förderrichtlinie veröffentlicht.

Modellhafte Anwendungsfälle zur Erprobung
Gefördert werden innovative Verbundprojekte, die in räumlich begrenzten Modellregionen in konkreten Anwendungsfällen die vorhandenen Strukturen in der Krebsforschung besser vernetzen. Ziel ist es, die onkologische Versorgung zu einer wissensgenerierenden Versorgung auszubauen und die Translation von Forschungserkenntnissen in die Breite der Bevölkerung zu verbessern. In diesem Sinne sollen die konkreten Anwendungsfälle einen Nutzen für Patientinnen und Patienten sowie die dauerhafte Weiterentwicklung der personalisierten Krebsmedizin erwarten lassen.

Schneller vom Labor in die Praxis Schneller vom Labor in die Praxis
Die Dekade gegen Krebs fördert Ideen, damit innovative Entwicklungen aus der Forschung schnell zu Betroffenen gelangen. © AdobeStock/Yingyaipumi

Ausgangspunkt sind universitäre Krebszentren
Als federführende Einrichtung sollen die universitären Krebszentren fungieren. Sie sollen die versorgende „Peripherie“ aktiv und möglichst umfassend in einer Modellregion zur Beantwortung einer Forschungsfrage in einem Anwendungsfall zusammenbringen. Dazu zählen Comprehensive Cancer Center (CCC) mit ihrem Versorgungsumfeld, zertifizierte Zentren, nichtzertifizierte Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, z. B. auch Hausärzte, Patientenvertretende, klinische Krebsregister, öffentlicher Gesundheitsdienst, Versorgungsforschung etc.

Neue Wege gehen, Vorhandenes optimieren
Die Forschungsverbünde sollen keine grundsätzlich neuen Strukturen entwickeln, sondern die Potenziale zur Optimierung von Vernetzung zwischen und innerhalb bestehender Strukturen ausschöpfen.

Der Mehrwert der Forschungsverbünde kann einerseits in dem schnellen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die breite Versorgung liegen oder andererseits auf der Untersuchung und Auswertung von Erfahrungen und Daten aus der Versorgung beruhen. 

Erfolgreiche Modelle werden später ausgerollt
Wurde der Nachweis für das Funktionieren der Vernetzung in der Modellregion erbracht, sollte eine Erweiterung oder Übertragung der Maßnahmen entweder hinsichtlich der Region (bundesland- oder deutschlandweit) oder über die Forschungsfrage hinaus thematisch erfolgen.

Beteiligung aller Gruppen bei Planung und Umsetzung
Die Perspektive einschlägiger Interessensgruppen aus Gesundheitswesen und Gesellschaft, allen voran der Patientinnen und Patienten, soll auf allen relevanten Ebenen und Prozessen von Anfang an einbezogen werden. 

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