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Wirksame Therapiekombinationen gegen Krebs

Neue, zielgerichtete Medikamente haben die Krebsbehandlung revolutioniert. Doch noch immer kommt es häufig zu Therapieresistenzen. TRANSCAN-3 fördert Forschung, die das mithilfe von Kombinationstherapien baldmöglichst ändern will.

Eine Krebserkrankung ist ein sehr komplexes Geschehen. Verschiedenste Einflüsse können dazu führen, dass therapeutische Maßnahmen nicht immer gleich wirksam sind. In jedem Tumor befinden sich unterschiedliche Krebszellen, die sich in der Art zu wachsen und sich auszubreiten, unterscheiden. Gleiches gilt für ihre Reaktion auf spezifische Therapien. Das führt häufig zu Resistenzen, d. h. einer Widerstandsfähigkeit gegenüber zunächst sehr wirksamen innovativen Therapieformen.

Was können Kombinationstherapien?

Es ist bekannt, dass ein gleichzeitiger therapeutischer Angriff an mehreren Schwachstellen des Tumors ihn effektiver bekämpfen kann und verhindert, dass einzelne Krebszellen mit abweichendem Wachstumsstil entwischen. Diese sind es, die sich im Hintergrund wieder vermehren, anpassen und dafür sorgen, dass der Krebs zurückkehrt.

Europa: Gemeinsam für die Krebsforschung

Im Rahmen des ERA-Netzes zu translationaler Krebsforschung, TRANSCAN-3, werden hoch innovative und ehrgeizige Kooperationsprojekte in der translationalen Krebsforschung gefördert.

ERA-NETs sind Verbünde zwischen nationalen und regionalen, öffentlichen und privaten Forschungsförderinstitutionen in Europa, teilweise auch unter internationaler Beteiligung.

Von deutscher Seite ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Förderer beteiligt. Die Ausschreibung gilt in Verbindung mit dem  Rahmenprogramm Gesundheitsforschung.

Die größere Schlagkraft von Kombinationstherapien ermöglicht zudem, die Dosis der Einzelwirkstoffe herabzusetzen. Das verringert die Gefahr für Nebenwirkungen, die bei höheren Dosen verstärkt auftreten können.

Forschungsförderung zu Kombinationstherapien gegen Krebs

Das europäische Netzwerk „ERA-NET on Translational Cancer Research (TRANSCAN-3)“ hat eine neue gemeinsame Förderbekanntmachung „Translationale Forschung für neue Kombinationstherapien gegen Krebserkrankungen“ veröffentlicht.

Das Ziel ist es, wirksame Therapiekombinationen gegen Krebserkrankungen zu entwickeln und schnell in die Anwendung zu bringen. Eine Herausforderung ist es, aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Therapien die geeigneten Kombinationen herauszufiltern. Daher ist ein Förderziel auch die Entwicklung von präklinischen Tests dafür.

Geförderte Themengebiete

Die Forschungsansätze sollen eines der nachfolgenden Themengebiete abdecken:

1 – Entwicklung neuer Tumormodelle zum Testen neuer Arzneimittelkombinationstherapien
2 – Design und Entwicklung von Hochdurchsatz-Screening-Plattformen für Arzneimittelkombinationen zum Testen neuer Kombinationstherapien
3 – Einsatz von Kombinationsstrategien aus Immuntherapie und Strahlentherapie zur Überwindung von Arzneimittelresistenzen

Voraussetzung für eine Förderung

Bewerben können sich internationale translationale Forschungsverbünde, die mindestens eine Nachwuchsforscherin oder einen Nachwuchsforscher als Hauptforschenden in ein Konsortium einbinden und interdisziplinär arbeiten. Die Beteiligung von Patientinnen und Patienten am Forschungsprozess ist konkret darzulegen. Auf die Aspekte Nachwuchs und Einbindung von Patientenvertretenden wird besonders im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs größter Wert gelegt.

Bewerbungsfrist

Es handelt sich um ein dreistufiges Bewerbungsverfahren. In der ersten Verfahrensstufe sind Projektskizzen (pre-proposals) bis spätestens 5. Juli 2024 einzureichen.

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