Herausragende Krebsforschung mit Deutschem Krebspreis ausgezeichnet
Mit dem Deutschen Krebspreis werden jährlich herausragende wissenschaftliche und zukunftsweisende Arbeiten aus der experimentellen, translationalen und klinischen Krebsforschung geehrt.
Stifter sind die Deutsche Krebsgesellschaft und die zum Unterstützungszweck gegründete Deutsche Krebsstiftung.
Mit dem Deutschen Krebspreis 2021 wurden ausgezeichnet
Experimentelle Forschung
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Prof. Andrea Ablasser
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École Polytechnique Fédérale de Lausanne
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Translationale Forschung
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Prof. Nikolas von Bubnoff
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Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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Prof. Robert Zeiser
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Universitätsklinikum Freiburg
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Klinische Forschung
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Prof. Markus Wolfgang Büchler
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Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg
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Der Preis ist mit jeweils 7.500 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet im Sommer statt.
Kategorie „Experimentelle Forschung“
Andrea Ablasser erhält den Deutschen Krebspreis für ihre wegweisende Grundlagenforschung zum Immunsystem. Das menschliche Immunsystem besteht aus zwei Säulen, dem angeborenen und dem im Verlauf des Lebens erworbenen. In ihrer Arbeit fokussiert sich die Medizinerin auf die angeborene, die sogenannte innate Immunabwehr des Körpers. Diese kann - neben Bakterien und Viren - auch Signale von Tumorzellen erkennen, die Abwehrfunktion des Körpers aktivieren und so Tumorzellen bekämpfen. Ablasser erforscht Signalwege der Zellen, die sowohl das Tumorwachstum fördern als auch hemmen können.
Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht der sogenannte cGAS/STING-Signalweg, der die Produktion von Entzündungssignalen aktiviert und somit die körpereigene Immunabwehr von Tumorzellen in Gang setzt.
Ihre Arbeiten haben nicht nur wichtige Wachstumsmechanismen von Krebszellen entschlüsselt, sondern auch dazu beigetragen, neuartige und vielversprechende Immuntherapien zu entwickeln, die hier ansetzen.
Kategorie „Translationale Forschung“
Nikolas von Bubnoff und Robert Zeiser erhalten die Auszeichnung für die Etablierung eines neuen Therapieprinzips in der Behandlung der Graft-versus-Host-Erkrankung.
Für einen Großteil der an einer akuten Leukämie Erkrankten ist eine allogene Blutstammzelltransplantation die einzige Heilungschance. Dabei erhält der Betroffene Blutstammzellen von einem anderen Menschen. Doch nach der Transplantation tritt bei etwa jedem Zweiten eine lebensgefährliche Immunreaktion auf, die sogenannte Graft-versus-Host-Disease (GvHD). Dabei erkennen die T-Zellen des Spenders das Darm-, Haut- und Lebergewebe des Empfängers als fremd und schädigen es. Etwa die Hälfte der GvHD-Patientinnen und -Patienten sprechen auf gängige immunsuppressive Therapien, etwa mit Cortison, nicht an. Dank der Arbeit der beiden Forscher von Bubnoff und Zeiser steht jetzt auch ihnen eine wirksame Behandlungsoption zur Verfügung.
Die Forscher entdeckten, dass ein bestimmtes Medikament aus der Familie der sogenannten Januskinase-Inhibitoren in der Lage ist, die entzündlichen Botenstoffe zu hemmen, die bei einer GvHD auftreten. Die Ergebnisse der von den beiden Preisträgern initiierten internationalen multizentrischen Phase-III-Studie führten dazu, dass dieses Medikament mittlerweile in den USA für die Behandlung von GvHD zugelassen wurde.
Kategorie „Klinische Forschung“
Markus Wolfgang Büchler beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren sowohl klinisch als auch wissenschaftlich mit dem Pankreaskarzinom. Der Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressiven Krebsformen, die häufig erst spät erkannt werden. Zum Therapiestandard zählen operative Eingriffe, Strahlen- und Chemotherapie.
Im Laufe seiner Karriere entwickelte Büchler chirurgische Techniken, die die operativen Eingriffe beim Pankreaskarzinom optimierten. Büchler ist Mitgründer der European Study Group for Pancreatic Cancer, die mit der europaweiten ESPAC1-Studie belegen konnte, dass eine zusätzliche Chemotherapie - neben einem operativen Eingriff - die Prognose für Pankreaskrebsbetroffene verbessert.
Büchler implementierte damit maßgeblich einen neuen weltweiten Therapiestandard in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs und wurde nun für seine Arbeit mit dem Deutschen Krebspreis in der Kategorie „Klinische Forschung“ ausgezeichnet.