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EU4Health: Messbarkeit der Lebensqualität von Krebsüberlebenden

Auf Empfehlung von EU4Health soll eine Studie in 29 europäischen Ländern gemeinsame Indikatoren für eine bessere Messbarkeit der Lebensqualität der Betroffenen ermitteln.

Abgebildet sind vier Emojis, von unglücklich bis glücklich. Smileys
Ein europäisches Programm fördert die Erfassung der Lebensqualität anhand vergleichbarer Faktoren in 29 europäischen Ländern. © Adobe_Kiattisak

Bedürfnisse von Krebsüberlebenden

Cancer Survivor – damit sind alle Menschen gemeint, die irgendwann einmal die Diagnose Krebs bekommen haben. Die Medizin spricht auch von Langzeitüberlebenden. Sie leiden unter langanhaltenden Herausforderungen, u.a.

- den psychischen (Depression, Ängste) und körperlichen Konsequenzen (Fatigue, Störungen von Konzentration, Koordination, Sexualität oder Fruchtbarkeit, Schäden an Sinne sorganen wie Auge, Gehör oder Tastsinn sowie an Organen oder Nerven u.v.m.) von Krankheit und Therapie,

- den finanziellen, familiären und sozialen Folgen der Erkrankung

- sowie der Rückkehr in den Beruf und veränderten (Lebens-)Perspektiven.

Um die Betroffenen mit Programmen adäquat unterstützen zu können, muss ihr Bedarf systematisch erfasst werden. Eine wichtige Rolle spielt die psychoonkologische Forschung.

Immer mehr Erkrankte leben heutzutage mit Krebs als chronischer Erkrankung, viele werden komplett geheilt. Sie führen ein langes Leben mit oder nach dem Krebs. Um ihren Bedürfnissen besser gerecht zu werden, schreibt EU4Health eine Studienförderung von ca. 1.5 Millionen Euro aus.

Die von EU4Health erarbeiteten Empfehlungen richten sich an alle EU-Länder sowie Island und Norwegen: Diese sollen in der Studie gemeinsame Indikatoren für die Datenerhebung ermitteln, die zur Messung der Fortschritte bei der Lebensqualität von Krebspatienten und -überlebenden verwendet werden können.

Auf Basis der ermittelten Indikatoren werden die wichtigsten Ungleichheiten zwischen den einzelnen Ländern festgestellt, dokumentiert und mithilfe einer Analyse aufgezeigt, wie diese beseitigt werden können. Das Ziel ist die Entwicklung von entsprechenden Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten und Überlebenden. Sie helfen, die Ungleichheiten zwischen den Ländern abzubauen und die Datenerfassung zu verbessern.

EU4Health ist das vierte und größte der EU-Gesundheitsprogramme. Es soll die europäischen Gesundheitssysteme stärken und stellt dafür Finanzmittel in Form von Zuschüssen und öffentlichen Aufträgen zur Verfügung. Umgesetzt wird das Programm zwischen 2021 und 2027 von Health and Digital Executive Agency (HaDEA).

Auch die Nationale Dekade gegen Krebs steht im Jahr 2024 unter dem Zeichen von Cancer Survivorship. Sie will zudem Betroffene mehr in die Forschung einbinden, um deren Bedürfnisse besser zu verstehen und Therapien so zu entwickeln, dass sie optimal darauf ausgerichtet sind. Auch während der Behandlung ist ein den Patientinnen und Patienten bekanntermaßen wichtiges Kriterium die Lebensqualität. Diese wird teilweise als wichtiger erachtet als eine erhöhte Heilungschance.

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Bewerbungen werden bis zum 1. März 2024, 16:00 (CET) angenommen.

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