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Digitaler Arztbesuch während der Corona-Pandemie

Wie kann die Versorgung während der Corona-Pandemie sichergestellt werden, wenn Arztbesuche zu vermeiden sind? Die Plattform „Online-Hautarzt“ ermöglicht die digitale Beratung und schafft ein niedrigschwelliges Angebot zur Hautkrebsfrüherkennung.

Die Plattform „Online-Hautarzt“ ermöglicht eine erste Einschätzung bei Hautproblemen durch qualifizierte Hautärzte – ohne Ansteckungsgefahr. Während der aktuellen Corona-Krise hat das Angebot besondere Relevanz bekommen. „So können wir viele Hautarztpraxen schnell entlasten und gleichzeitig auch für Patienten die Gefahr einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 substantiell reduzieren“, erklärt Titus Brinker, Initiator des Online Hautarztes und Leiter der App-Entwicklung am Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ, das Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs ist.

Fachärztliche Hilfe in wenigen Schritten

In nur wenigen Schritten erhalten Patientinnen und Patienten beim „Online-Hautarzt“ eine Ersteinschätzung. Die Nutzer wählen einen Hautarzt, fotografieren ihr Hautproblem per Telefon aus unterschiedlichen Abständen und Winkeln und beantworten einige Fragen dazu. In meist weniger als sechs Stunden erhalten die Patientinnen und Patienten fachärztliche Hilfe durch den zuvor ausgewählten Arzt. Die Registrierung ist für Hautärzte mit bestandener Facharztprüfung kostenlos. Nutzer bezahlen eine Service-Gebühr in Höhe von 19 Euro.

Das Modellprojekt „AppDoc“

Die Idee zum Online Hautarzt vor Ort kommt aus Baden-Württemberg. Seit November 2018 ermöglicht das mehrfach ausgezeichnete Modellprojekt „AppDoc – Online Hautarzt“ bei Hautproblemen eine Ersteinschätzung durch Hautfachärzte.

In den letzten 12 Monaten wurden mehr als 2.500 Patientinnen und Patienten online beraten, etwa 70 Prozent mussten nach der Einschätzung nicht mehr in die Praxis kommen, bei über 90 Prozent war anhand der fotografierten Bilder eine Diagnose möglich. Entwickelt wurde die App von Mitarbeitern des Universitätsklinikums Heidelberg UKHD, des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen NCT Heidelberg.

Bis vor kurzem war das Modellprojekt ausschließlich für Hautärzte in Baden-Württemberg zugelassen. Die dortige Landesärztekammer genehmigte vor wenigen Wochen die bundesweite Ausweitung des Dienstes in Form einer Online-Plattform.

Niedrigschwelliges Angebot zur Hautkrebsfrüherkennung

Die Online-Plattform „Online-Hautarzt“ sichert nicht nur die Gesundheitsversorgung in der jetzigen Corona-Situation, sondern ist auch ein innovatives Konzept zur Hautkrebsfrüherkennung. Solche neuen, leicht handhabbaren und niedrigschwelligen Angebote zur Krebsfrüherkennung sind hilfreich, um einerseits für das Thema Hautkrebs zu sensibilisieren und andererseits Krebs frühestmöglich zu entdecken, damit er behandelt werden kann.

Dies steht im Einklang mit den Präventionszielen der Nationalen Dekade gegen Krebs. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Prävention“ setzen sich dafür ein, Prävention und Früherkennung durch innovative Strategien und Methoden weiter zu verbessern.

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