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Brustkrebs früher erkennen

An der Uniklinik Freiburg wird ein Verfahren validiert, mithilfe dessen Brustkrebs durch einen Urintest festgestellt werden könnte. Mit Unterstützung des BMBF wollen die Forschenden die Zuverlässigkeit dieses Tests jetzt klinisch überprüfen.

Vorsorge und Früherkennung sind zentral, um die Krebssterblichkeit zu reduzieren. Denn je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind in der Regel die Chancen auf Heilung. Und nicht nur das: Auch die Behandlung kann dann schonender erfolgen und ist weniger belastend für die Patientinnen und Patienten. Doch eine Krebserkrankung früh zu erkennen, ist nicht immer ganz einfach.

Im Falle von Brustkrebs beispielsweise treten Beschwerden im frühen Stadium selten auf und Knoten in der Brust lassen sich erst ertasten, wenn sie eine gewisse Größe haben. Die Mammographie, mithilfe derer der Krebs bereits in einem früheren Stadium erkannt werden kann, gilt deshalb bisher als das Mittel der Wahl zur Brustkrebsfrüherkennung bei Frauen ab 50. Das Verfahren hat jedoch Nachteile: zum einen gerät es bei Frauen, die ein besonders dichtes Brustgewebe haben an seine Grenzen; zum anderen werden die Frauen beim Screening einer Strahlenbelastung ausgesetzt. Darüber hinaus wird eine Mammographie von vielen Frauen als schmerzhaft empfunden – mit ein Grund dafür, dass längst nicht alle Frauen das Mammographie-Screening, dass die gesetzliche Krankenkasse ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre bezahlt, auch nutzen.

Der von Forschenden an der Universitätsklinik Freiburg entwickelte Urintest hat das Potenzial, diese Nachteile der Mammographie auszugleichen. Er setzt auf sogenannte Biomarker, wie MicroRNAs. Den Forscherinnen und Forschern ist es gelungen, eine ganz bestimmte Kombination von MicroRNAs zu identifizieren, die im Urin im Falle einer Brustkrebserkrankung charakteristische Änderungen und Merkmale aufweisen – und das schon in einem frühen Stadium. So lässt sich Brustkrebs altersunabhängig und mit hoher Sensitivität und Spezifität diagnostizieren.

Im Rahmen des vom BMBF im Rahmen des Programms VIP+ geförderten Validierungsvorhabens MAMACHECK wollen die Freiburger Forschenden den Test aus der klinischen Erprobung nun in die klinische Praxis transferieren. In einem nächsten Schritt wird der Urintest dazu an einer größeren Zahl an Patientinnen in einer Studie getestet. Zudem wird das diagnostische Verfahren automatisiert. Wenn alles glattläuft, soll der Urintest in etwa drei bis fünf Jahren im klinischen Routinebetrieb und in den gynäkologischen Praxen zum Einsatz kommen. Und seinen Beitrag dazu leisten, dass Brustkrebs in Zukunft häufiger früher erkannt und besser geheilt werden kann.

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