Bessere Therapie für Brustkrebspatientinnen
Eine einfache Blutprobe soll künftig ausreichen, um die Wirksamkeit von Medikamenten vor und während der Therapie individuell zu beurteilen.
Wer an Brustkrebs erkrankt, erwartet die bestmögliche Therapie von Anfang an. So bleiben Patientinnen unnötige Nebenwirkungen oder Folgeschäden erspart, und der Tumor kann sich nicht während einer wenig wirksamen Behandlung weiter ausbreiten. Doch noch immer lässt sich nicht individuell präzise vorhersagen, welche Therapie den größten Effekt bei welcher Patientin haben wird.
Ein wichtiges Forschungsziel ist es daher, „bessere Therapien für die Patienten zu finden, die zielgerichtet sind“, sagt Professorin Tanja Fehm vom Universitätsklinikum Düsseldorf. „Zum anderen möchten wir besser verstehen, wieso Therapien, die eigentlich wirken müssten, bei manchen Patienten nicht wirken.“
Im Forschungsvorhaben DETECT-CTCHIGH verfolgen Projektleiterin Tanja Fehm und ihr Team einen innovativen Ansatz – und stützen sich auf so genannte zirkulierende Tumorzellen.
Tumorzellen wachsen im Labor
Bei 60 bis 80 Prozent der Patientinnen und Patienten mit chronischem Brustkrebs finden sich Zellen oder Zellklumpen von Tumoren im Blut. Drängt eine Therapie die Krankheit zurück, reduzieren sich auch diese zirkulierenden Krebszellen. Ihre Zahl steigt jedoch, wenn die Behandlung nicht greift.
Die DETECT-CTCHIGH-Beteiligten wollen deshalb Verfahren entwickeln, die mithilfe zirkulierender Tumorzellen die optimale Therapie vorhersagen können. Dafür isolieren die Forschenden im ersten Schritt zirkulierende Krebszellen aus dem Blut und lassen sie im Labor in speziellen Schalen mit Nährflüssigkeit heranwachsen. An ihnen kann dann im zweiten Schritt beispielsweise die Reaktion auf verschiedene Medikamente getestet werden.
Auch wenn am Projektende noch kein konkretes Produkt stehen wird, ist Tanja Fehm optimistisch: „Die Hoffnung unseres Forschungsprojekts ist, die Therapie des metastasierten Brustkrebs noch einmal deutlich zu verbessern und zu optimieren.“
Das Verbundprojekt DETECT-CTCHIGH wird seit drei Jahren durch die Deutsche Krebshilfe (DKH) gefördert, einem Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs. Damit die fünf Arbeitsgruppen ihre vielversprechenden Ergebnisse weiterentwickeln können, hat die DKH die Förderung nun um drei Jahre verlängert und stellt dafür zwei Millionen Euro bereit.