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Europas Plan gegen den Krebs

Am 03. Februar 2021 hat die Europäische Kommission „Europas Plan gegen den Krebs“ vorgestellt. Ziel ist es, die Kräfte in der Europäischen Union (EU) zu bündeln, um Krebsprävention, -diagnose und -therapie zu verbessern.

Auf Europa entfällt ein Zehntel der Weltbevölkerung, aber ein Viertel aller Krebsfälle weltweit. 2020 wurde bei 2,7 Millionen Menschen in der EU Krebs diagnostiziert, und 1,3 Millionen Menschen sind dieser Krankheit erlegen. Zudem unterscheiden sich die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben innerhalb der EU.

Um die Zahl der Krebsneuerkrankungen zu senken, die Krebssterblichkeit zu verringern und die Chancen auf Heilung europaweit anzugleichen, hat die Europäische Kommission einen Plan zur Krebsbekämpfung vorgelegt. Er flankiert die Stärkung der europäischen Krebsforschung im neuen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“, in dem die Forschung zu Krebs einer von fünf Schwerpunkten ist, und fokussiert dabei auf Prävention und Versorgung. Insgesamt stellt die EU in den kommenden Jahren rund 4 Milliarden Euro für Maßnahmen gegen Krebs zur Verfügung. 1,25 Milliarden Euro kommen aus dem künftigen Programm „EU4Health“, ergänzend gibt es finanzielle Unterstützung durch „Horizont Europa“, das Programm „Digitales Europa“, die Kohäsionsfonds und das Instrument für technische Unterstützung.

Den Kern von „Europas Plan gegen den Krebs“ bilden insgesamt zehn Leitinitiativen. Diese werden von verschiedenen Fördermaßnahmen ergänzt.

Die zehn Leitinitiativen sind:

  1. Der Aufbau eines Wissenszentrums für Krebs, um wissenschaftliche und technische Initiativen auf EU-Ebene besser zu koordinieren.
  2. Eine europäische Initiative über bildgebende Verfahren in der Krebsmedizin, um innovative Lösungen für eine genauere und zuverlässigere diagnostische Bildgebung zu entwickeln und umzusetzen.
  3. HPV-Impfung: Bis 2030 mit EU-Mitteln geförderte Impfung von mindestens 90 Prozent der Mädchen und Jungen gegen humane Papilloma-Viren (HPV).
  4. Die Etablierung eines EU-Krebsvorsorgeprogramms, einschließlich einer Aktualisierung der Empfehlungen für das Screening sowie neue Leitlinien und Qualitätssicherungsprogramme.
  5. Der Aufbau eines EU-Netzwerks zur Vernetzung der anerkannten nationalen onkologischen Spitzenzentren in allen Mitgliedstaaten bis 2025.
  6. Eine Initiative „Krebsdiagnostik und -behandlung für alle“, um überall in Europa einen gleichen Zugang zu innovativen Krebsdiagnoseverfahren und -behandlungen zu gewährleisten.
  7. Eine europäische Initiative zum Verständnis von Krebs (Understanding Cancer – UNCAN.eu) zur Ermittlung von Personen mit hohem Risiko für häufige Krebsarten.
  8. Eine Initiative „Besseres Leben für Krebskranke“.
  9. Ein Register der Ungleichheiten bei der Krebsbekämpfung, um den Abbau von Ungleichheiten zwischen Mitgliedstaaten und Regionen voranzutreiben.
  10. Eine Initiative „Hilfe für Kinder mit Krebs“, einschließlich eines EU-Netzwerks junger Krebsüberlebender.

Um die unterschiedlichen Initiativen und Maßnahmen aufeinander abzustimmen und „Europas Plan gegen den Krebs“ und die „Mission Krebs“ im Rahmen von Horizont Europa miteinander zu verzahnen, wird die EU-Kommission eine Gruppe einrichten. Diese soll eng mit dem Europäischen Parlament, den Mitgliedstaaten, dem wissenschaftlichen Beirat der „Mission Krebs“ und einer Kontaktgruppe aus Interessenträgern, insbesondere Patientengruppen, zusammenarbeiten.

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